Dass sich die Kaderplanung für die kommende Saison schwierig gestaltet hat, geben sie beim Fußball-Landesligisten VfL Güldenstern Stade unumwunden zu. Eine Personalie macht das besonders deutlich.

Mit Atdhe Ramuka haben die Stader einen Spieler aus der eigenen Kreisligamannschaft in die Landesligamannschaft hochgezogen. Der 29-Jährige soll den Abgang von Torhüter Fabian Klinkmann zum Oberligisten Heeslinger SC kompensieren. Das Außergewöhnliche daran: Atdhe Ramuka debütierte zwar als 18-Jähriger schon als Torhüter beim VfL Stade in der Saison 2011/12 in der Landesliga, spielte aber schon in der darauffolgenden Saison auch im Feld und schoss drei Tore. In den Folgejahren war Atdhe Ramuka in der Bezirks- und Kreisliga nur noch Feldspieler. Nun soll er also nach Jahren zurück auf die Torhüterposition.

„Ein Überraschungspaket“, nennt Torwarttrainer Sven Meyer Ramuka und den 19-jährigen Nachwuchstorhüter Finn-Jonas Suhr. Meyer hat Ramuka „als total positiven Typen“ kennengelernt, konnte aus verschiedenen Gründen aber noch nicht mit ihm arbeiten. „Fußballerisch bringt er aber natürlich alles mit.“ Finn-Jonas Suhr sei total heiß und wolle sich beweisen, er müsse aber auch noch lernen, so Meyer. „Wir müssen sehen, wie er in Drucksituationen besteht.“ Es sei ein offener Zweikampf.

Stade konnte erst spät mit Kaderplanung starten

Die Torhüterposition verdeutlicht am besten die Problematik bei der Stader Kaderplanung. Fabian Klinkmann hatte eigentlich zugesagt, beim Klassenerhalt zu bleiben, wollte sich dann aber natürlich nicht die Chance entgehen lassen, es beim Oberligisten zu probieren. „Der Zeitpunkt war für uns natürlich schwierig“, sagt Teammanager Dirk Dammann. Torhüter, die Klinkmann eins-zu-eins hätten ersetzen können, waren nicht mehr auf dem Markt. Überhaupt konnten die Stader erst richtig in die Kaderplanung einsteigen, als der Klassenerhalt perfekt war. Das war spät. „Dadurch war es nicht einfach für uns“, sagt Dammann.

„Wir sind froh, dass wir unseren Kern der Mannschaft gehalten haben“, sagt Dammann. Neben Klinkmann sei nur noch der Abgang von Nils von Salzen schmerzhaft. „Nicht nur fußballerisch, die beiden waren auch menschlich fürs Team wichtig“, sagt Dammann. Den insgesamt acht Abgängen stehen folgende Zugänge gegenüber: Jeremy Faruke (Cranz-Estebrügge), Justin Allers, Rune Zersch, Tolga Beykorz, Nico Umland (alle eigene U 19), Ali Demirelli, Kemal Savas (TuSV Bützfleth), Atdhe Ramuka, Yannik Settekorn (eigene 2. Herren), Odize Ekelemu (U 19 D/A) und Tobias Raimann (vereinslos).

Torwarttrainer als positives Beispiel

Dammann sieht als großes Plus, dass das Teamgefüge seit der erfolgreichen und schwierigen Abstiegsrunde stimme. „Die Mannschaft funktioniert.“ Jörn Augustin, der neue Trainer, sagt, er könne mit der Mannschaft gut arbeiten. „Der Kader ist so gut, dass wir den Klassenerhalt schaffen sollten“, sagt Augustin. Natürlich müsse noch in vielen Bereichen gearbeitet werden. „Aber wir sind sehr optimistisch“, sagt Augustin bezüglich der finalen Umsetzungen seiner Spielideen.

Dass Ramukas Rückkehr ins Tor durchaus positiv verlaufen kann, zeigt übrigens das Beispiel von Torwarttrainer Sven Meyer. Er selbst hörte seinerzeit bei Landesligist D/A als Torhüter auf, um bei Bezirksligist SG Lühe auf Torejagd zu gehen. In der Abstiegsrelegation schoss er unter anderem das entscheidende Tor. Als D/A 2005 in die Niedersachsenliga aufgestiegen war, holte Präsident Rigo Gooßen Sven Meyer nach zwei Jahren bei der SG Lühe zurück. Seinerzeit wurde diese Rückholaktion auch hämisch oder kritisch gesehen. Meyer überzeugte aber mit Leistung. Die Fans wählten ihn zwei Mal zum Fußballer des Jahres. Erst 2009 kam der heutige D/A-Torwarttrainer Christoffer Schellin. In Stade hoffen sie natürlich, dass dies auch bei ihnen klappt.

Quelle: Stader Tageblatt

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