Wir sind Weltmeister!

U13-1 holt sensationell den Ostsee-Cup in Rostock

Die Ballfreunde baten zur Mini-WM nach Rostock. Die U13-1 folgte diesem Ruf neben 142 weiteren Teams aus Nord-Ost-Deutschland. Erster Höhepunkt war der Einlauf aller Nationen am Freitagabend im Stadion des F.C. Hansa Rostock. Das bunte Bild auf dem Stadionrasen beeindruckte sehr und verdeutlichte, dass Fußball immer wieder verbindet in seiner einzigartigen Weise. Dies kam vor allem durch die gemeinsame La-Ola-Welle zum Ausdruck, die die Spieler auf dem Platz und die Gäste auf den Rängen minutenlang kreisen ließen.

Von dieser Stimmung getragen starteten die zehn Stader Fußballer Samstagmorgen hellwach in das Turnier. Sie vertraten die Schweiz und stießen im ersten Gruppenspiel auf Frankreich (SG Rot-Weiß Groß Glienecke). Unsere Jungs überraschten mit ihrer druckvollen Spielweise, lagen blitzschnell 2:0 in Führung und erzielten nach 24 Minuten ein 6:0. Im zweiten Vorrundenspiel gegen Kroatien (FSV Fortuna Britz) legte das Team erneut stark los und erspielte sich ein 4:0. Als Gruppenerster zog es damit in die Finalrunde ein. Die drei Stunden Spielpause sollten bei den heißen Temperaturen für die notwendige Regeneration genutzt werden. Doch Fußballer lassen sich nicht so einfach bremsen, und Torhüter Bendix verletzte am Zeh, musste im Krankenhaus behandelt werden und fiel für den weiteren Verlauf aus. Julius rückte als Feldspieler ins Tor, und das Team stand fortan ohne Ersatzspieler da.

Im Achtelfinale trafen die Stader auf das Alpennachbarland Österreich (FC Stern Marienfelde). Trotz der mittlerweile kaum auszuhaltenden tropischen Temperaturen ließ sich die Mannschaft nicht bremsen und fuhr den dritten Sieg ohne Gegentor mit 5:0 ein. Der Viertelfinalgegner Brasilien (SG Rot-Weiß Neuenhagen) sollte allerdings aus einem ganz anderen Holz geschnitzt sein. Athletische Fußballspieler, technisch versiert, mit großer Spielfreude sowie einer großen Portion Selbstbewusstsein – immerhin auch bis dahin mit 15:1 Toren ungeschlagen – waren ein berechtigter Titelaspirant. Obwohl die ersten vier Matches an diesem Tag mit insgesamt 96 Spielminuten bereits kräftezehrend waren, warfen alle Spieler noch einmal ihr gesamtes Können in den Topf und gaben ihr letztes Hemd von Beginn all. Das führte erneut zu einer sehr zügigen 2:0-Führung. Zu diesem Zeitpunkt war das Halbfinale zum Greifen nah. Doch hatte eine gelbe Karte wegen Meckerns zur Folge, dass die Niedersachsen für fünf Minuten mit einem Mann weniger auskommen mussten.

Diese Schwachstelle wollten die Brasilianer ausnutzen und erhöhten ihr Tempo und ihren Druck. So erspielten sie sich einige Möglichkeiten vor dem Tor der Stader. Letztendlich fiel auch der Anschlusstreffer zum 1:2. Noch immer in Unterzahl spielend wackelte die knappe Führung. Aber sie hielt Dank einer geschlossenen Defensivleistung der Sportler und des Einsatzes des Torwartes glücklich, bis der Schlusspfiff die ersehnte Erlösung brachte. Die Kinder waren zu erschöpft, um sich anfangs über ihren Halbfinaleinzug zu freuen. Es dauerte ein wenig, bis sie realisierten, dass sie zum einen ein bärenstarkes Team geschlagen hatten und zum anderen damit verdienter Halbfinalist waren. Damit endete der Spieltag. Für einen Schockmoment sorgte abends Ersatzkeeper Julius, der unglücklich beim Spielen fiel. Somit bangten alle, dass er bis zum Anpfiff wieder einsatzfähig werden würde. Am Frühstücktisch gab es die Entwarnung. Die Erleichterung war allen ins Gesicht geschrieben.

Im Halbfinale mussten sich die Schweizer nun mit den Italienern (SV Blau-Gelb Berlin) messen, die bis dahin zwar nicht so viele Tore erzielt, allerdings auch erst ein Gegentor kassiert hatten. Mit neuen Reserven starteten die Stader druckvoll und entschlossen in das Spiel und kamen dadurch wieder zu einem frühen Führungstreffer. Die Führung konnten sie erneut mit Treffer Nummer zwei ausbauen, aber die Italiener wehrten sich energisch. Mit einem Strafstoß verkürzten sie, so dass auch hier wieder gezittert werden musste. Als das 3:1 durch einen platzierten Freistoß fiel, waren nur noch wenige Minuten zu spielen. Italien sollte nichts mehr entgegensetzen können. Keiner wagte vom Endspiel zu träumen – nun war es Realität.

Im Endspiel traten die Kicker gegen Uruguay (VfB Einheit zu Pankow) an. Der Veranstalter wusste um die Brisanz dieses Duells und ließ den Schiedsrichter von zwei Linienrichtern unterstützen. Die gegnerischen Spieler fielen im Turnier nicht nur durch ihre pinken Outfits auf, sondern vielmehr durch ihre bärenstarke robuste Defensivleistung (kein Gegentor) und einem pfeilschnellen Zehner, der immer wieder mit gezielten Pässen in die Tiefe vor das Tor des Gegners kam und souverän abschloss. Das Finale begann daher für die Truppe aus Niedersachsen ganz anders als in den Matches zuvor. Uruguay stellte die Räume durch konsequentes Verschieben zu. Die Schweiz konnte den Ball nur in der eigenen Hälfte rollen lassen. Die Berliner Spieler wiederum gaben ihre Positionen nicht auf und bildeten so ein unüberwindbares Bollwerk. Die zahlreichen Zuschauer der anderen Teams schauten gebannt dem Kräftemessen auf dem Platz zu. Es herrschte eine solche Anspannung, dass man eine Nadel fallen hören könnte. Die Spieler beider Teams wollten sich keine Blöße geben und sich den einen Fehler leisten, der das Spiel hätte entscheiden können.

Uruguays Zehner lauerte auf seine Chance. Nach einer Weile setzte ein wenig mehr Dynamik ein, wobei dies vor allem an dem beherzten Auftreten der Schweiz lag. Sie wurden mutiger, wagten über die Außenbahnen die ersten vorsichtigen Vorstöße. Einmal mehr war es der beherzte Antritt von Joris, der nach mehreren Versuchen das 1:0 einleitete. Damit gerieten die Berliner unter Zugzwang. Allerdings sorgte der geschlossene Auftritt der Stader dafür, dass sie sich wenige Torraumszenen erspielen konnten. Eine gelbe Karte nach einem Foulspiel ließ Uruguay für fünf Minuten dezimiert spielen. Das Team aus Berlin drängte mit südamerikanischem Temperament auf den Ausgleich. Möglichkeiten ließen die Schweizer allerdings kaum zu. Und wenn, dann war Julius da, der sich in den Schuss warf und das Tor damit sauber halten konnte. Durch den gestiegenen Druck der Berliner ergaben sich wiederum Räume für die Stader, die sich allerdings mit keinem weiteren Treffer belohnen konnten. Mit dem Schlusspfiff war der Jubel auf dem Platz und um den Platz herum bis zur Ostsee zu hören. Die Stader erspielten sich im Laufe des Turniers viele Sympathien, so dass sie von zahlreichen Spielern und Trainern anderer Teams herzlich beglückwünscht wurden.

Die Jungs boten eine perfekte spielerische und taktische Teamleistung an diesem Wochenende und wurden verdienter Turniersieger. 6 Spiele, 144 Minuten, 21:2 Tore, Stammtorwart verletzt, vier Spiele ohne Wechselmöglichkeit, quälende Hitze – das alles steckten die Jungs weg und wurden verdienter Ostseecup-Sieger. Ein krönender Abschluss einer erfolgreichen Saison.

Weltmeister sind:

Artjom: war an zahlreichen erfolgreichen Angriffen beteiligt, traf selbst, arbeitete in der Finalrunde viel nach hinten, hatte über die Dauer des Turniers mit sehr viel Übersicht in der gegnerischen Hälfte geglänzt

Bendix: unser Stammkeeper hatte wenig zu tun in den beiden Spielen, sorgte mit vielen klugen Zuspielen für gefährliche Angriffe, unterstütze die Jungs vom Spielfeldrand aus

Bennet: überragende Mittelposition in der Abwehr, war sehr präsent und ließ nichts anbrennen, er machte jedem Gegner das Leben schwer, sehr zweikampfstark

Jarne: ein Defensivspezialist mit Leidenschaft, trieb die Mannschaft lautstark an, ging in die Zweikämpfe und trieb das Spiel viel nach vorn, wo es brannte, war er zur Stelle

Johannes: auf seiner Seite brannte nichts an, stellte die Räume geschickt zu, unterstützte seine Mitspieler in brenzligen Situationen, intelligenter Spielaufbau mit viel Übersicht, die Hitze ließ ihn kalt

Joris: inoffizieller Torschützenkönig, wenn er antritt, waren die Gegenspieler meistens überfordert, je härter die Zweikämpfe wurden, desto leidenschaftlicher spielte er und erinnerte damit an Schweinsteiger im WM-Finale 2014

Julius: souveräner Allrounder, der auf jeder Position einen spielstarken Auftritt lieferte; dass er Torwart kann, war ein gut gehütetes Geheimnis; nun kennt man ihn in Nord-Ost-Deutschland

Ömer: im Angriff verunsicherte er die Gegner mit seinen Dribblings, stellte sich ihnen in den Weg, wieselte engagiert im Strafraum des Gegners, arbeitete einige Male gut nach hinten

Rafael: auf der Außenbahn lieferte eine perfekte Leistung in allen Spielen, sehr laufstark, beteiligte sich an allen gefährlichen Angriffsspielen und war sehr präsent vor dem Tor und belohnte sich mit schnellen Abschlüssen

Thorge: hatte seine Abwehrseite sehr stark im Griff, war eine Mauer und machte jedem Gegner klar, dass über ihn nichts laufen wird, trieb die Mannschaft geschickt voran und erzielte sogar selbst zwei Treffer.

Das Trainer-/Betreuergespann bestehend aus Franny Vagts, Dirk Schirmer und Kerim Deger freut sich zusammen mit den mitgereisten Eltern über eine stabile Leistung der Mannschaft!

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