Der Spieltag in der Fußball-Landesliga Lüneburg war im Sinne des VfL Güldenstern Stade. Der eigene 5:0-Sieg gegen den Tabellenzweiten TuS Harsefeld war im Kampf um den Klassenerhalt immens wichtig. Zudem spielte die Konkurrenz für den Aufsteiger.
Nach dem Spiel tanzten die Stader im Mannschaftskreis und sangen „Derbysieger, Derbysieger“. Es war ihnen gegönnt, war ihnen doch schon lange kein Derbysieg vergönnt. Schon während der vergangenen Aufstiegssaison in der Bezirksliga Lüneburg 4 konnte der spätere Meister kein Duell gegen die drei anderen Topteams, den ASC Cranz-Estebrügge, die VSV Hedendorf/Neukloster und den TSV Wiepenkathen, gewinnen. Nun in der Landesliga hatte der VfL Güldenstern Stade die Derbys gegen A/O, D/A II und das Hinspiel gegen den TuS Harsefeld verloren. Mit dem Vorurteil, die Stader könnten kein Derby, musste die Mannschaft also leben und versuchen umzugehen. Nun also die Erleichterung: Stade kann doch Derby. Und dies zu einem immens wichtigen Zeitpunkt.
Der Sieg im letzten Derby dieser Saison gegen den TuS Harsefeld verschafft dem VfL Güldenstern Stade eine sehr gute Ausgangslage im Kampf um den Klassenerhalt. „Mit neun Punkten Vorsprung und dem besseren Torverhältnis bei noch vier ausstehenden Spielen, würde ich vorsichtig behaupten: Das müsste reichen“, sagt Stades Trainer Matthias Quadt. Einen Sieg plant Quadt freilich noch ein, um den Klassenerhalt klar zu machen. Das Restprogramm bleibt schwierig: zweimal auswärts in Lüneburg, bei Treubund und der Eintracht, danach kommt der Meisterfavorit Eintracht Celle und abschließend wartet Teutonia Uelzen.
Doch mit dem jetzigen 5:0-Erfolg über den Favoriten TuS Harsefeld haben die Stader bewiesen, dass sie für die restliche Pünktchensammlung gewappnet sind. Quadt möchte den Sieg aber nicht zu hoch hängen. „Harsefeld fehlten schon drei wichtige Spieler mit Nico Osuch, Stefan Forthaus und Alexander Martens.“ Zudem, so Quadt, habe seine Mannschaft dieses Mal die Tore einfach zur richtigen Zeit gemacht.
„Nichts Halbes und nichts Ganzes“
Die Harsefelder kamen besser ins Spiel. Der Favorit versuchte über die gesamte Spieldauer, das Spiel zu machen, blieb dabei aber viel zu harmlos und umständlich. „Nichts Halbes und nichts Ganzes“, urteilte TuS-Torhüter Fabiano Curia, der seinem Kollegen Dushan Pavlov den Vortritt überlassen musste, während der zweiten Halbzeit. Torgefahr konnten die Harsefelder nicht entwickeln.
Dies übernahmen die giftigeren Stader, die sich nach Ballgewinnen aufs Konterspiel konzentrierten. Metin Gök traf nach einer Ecke schon in der 14. Minute die Latte. Pascal Voigt prüfte Pavlov in der 21. Minute. Kurz darauf schloss Gök einen Konter zum 1:0 ab. Zehn Minuten später traf Voigt den Pfosten und Luca Wendlandt verwertete den Nachschuss zum 2:0.
Gleich nach der Pause erhöhte Voigt auf 3:0. Und in der 51. Minute leitete Michael Stern mit einem Solo aus der eigenen Hälfte sein eigenes Tor vor, indem er auf Voigt flankte, der querlegte auf Gök und der wiederum den mitgeeilten Stern bediente. Ein Musterkonter.
Mit der verdienten Niederlage konnte TuS-Trainer Dennis Mandel leben, er gratulierte den Stadern lächelnd beim Abklatschen nach dem Spiel. Das 5:0 durch den gegebenen Handelfmeter wollte er weniger akzeptieren. Das angebliche Handspiel von Danny Berner sei nicht zu ahnden gewesen, wie er dem Schiedsrichter nach dem Spiel eindeutig veranschaulichte und mitteilte. Zu dem Zeitpunkt sangen die Stader schon hüpfend „Derbysieger, Derbysieger“.
Die Statistik
Tore: 1:0 (24.) Gök, 2:0 (34.) Wendlandt, 3:0 (46.) Voigt, 4:0 (51.) Stern, 5:0 (64. HE) Werth
Gelb-Rote Karte: Berner (TuS, 63.)
VfL Güldenstern Stade: Feldtmann, Wendlandt, Staib, F. Dammann, P. Aue, Stern (76. Klotz), Waschkau, Werth, Peters, Gök (70. Tworeck), Voigt (83. Hinrichs)
TuS Harsefeld: Pavlov, Reis, Ziemann, Berner, Meyer (46. Karsten), Detje, N. Osuch, Mselmi, Kracke (66. Bockelmann), Dittmer, Ehrlich (46. Schawaller)
Zuschauer: 120
Nächste Spiele: TB Lüneburg – Stade; Harsefeld – Eintracht Lüneburg (beide So., 12. Mai, 15 Uhr)
Quelle: Stader Tageblatt / FuPa