Der 3. Sparkassen-Cup bot starken Hallenfußball und ein hitziges Finale. Deshalb war der Sieger so bissig – und ein Mann verpasste aus besonderer Perspektive keine Spielminute.
Stade. Sein Platz ist exklusiv. Gegenüber der gefüllten Tribüne und Sprecherkabine, genau unter der Anzeigentafel im Sportcampus. Da sitzt Thorben Bornhöft auf seinem aus Turnkästen erbauten FuPa-Thron. Mit stoischer Ruhe und ordentlich Sitzfleisch geht er seiner Leidenschaft nach.
Am zweiten Tag des Stader Hallenzaubers finden am Samstag zwei Turniere statt. Die U14-Junioren starten schon morgens durch, danach folgt mit eineinhalbstündiger Pause der Sparkassen-Cup. Bornhöft verpasst mit seiner Handy-Kamera nicht eine einzige Spielminute.
„Man merkt schon, wie lange es gedauert hat“, sagt er um 21.15 Uhr. Da beginnt nach der Siegerehrung langsam der Abbau. Bornhöft hat seine Arbeit getan. Er saß etwa achteinhalb Stunden auf seinen Turnkästen. Die Füße vertreten konnte er nur zwischen den beiden Turnieren und der kleinen Pause, bevor die Finalspiele beim Herrenturnier begannen.
„Es war anstrengend. Aber ich mache das gern“, sagt Bornhöft. Gegen 22.30 Uhr wird er zu Hause in Otterndorf sein, am Sonntag sitzt er dann pünktlich um 11 Uhr wieder da, um den Puma Mohr Sports Cup zu filmen und die Tore beim TAGEBLATT-Portal fupa.net live hochzuladen.
FuPaner und Trainer mit anderer Sichtweise
Bornhöft ist FuPaner von der ersten Minute an. Er ist zudem Trainer der zweiten Mannschaft des TSV Otterndorf, war auch lange Zeit bei D/A aktiv. Aus fußballerischer Sicht sei er zuerst „leidenschaftlicher FuPaner“, sagt er, der jede freie Minute die Amateure filmt. Der Trainerjob sei ein „schönes Hobby“, der Job habe bei eigenen Spielen natürlich Priorität. Und die Kamera bleibt für ihn dann aus.
„Das ist eine ganz andere Sichtweise auf das Spiel“, sagt Bornhöft. Wenn er die ganzen Spiele filmt, merkt er sich „schon jede schöne Spielszene“. Er könnte aber jetzt, nach dem Turnier, nicht beurteilen, welche Spieler besonders herausstachen.
Sieger stellt Torschützenkönig und besten Torhüter
Die zweite Mannschaft der SV Drochtersen/Assel setzte sich in einem umkämpften und hitzigen Finale mit 3:0 gegen den TuS Harsefeld durch. Die beiden besten Teams schafften es ins Finale. Wobei die Harsefelder in ihrer Gruppe punktgleich waren mit dem Rotenburger SV (Vierter) und der SV Ahlerstedt/Ottendorf (Fünfter), aber das bessere Torverhältnis hatten (u.a. aufgrund des 6:2-Siegs gegen A/O).
3. Sparkassen Cup beim Stader Hallenzauber
D/A schoss sich souverän ins Finale. Angetrieben von ihrem Torschützenkönig Nick Dehde (6 Tore in 5 Spielen). „Wir haben uns schon seit Wochen auf das Turnier gefreut“, sagte Dehde. Doch weil der Kader so groß ist, wusste keiner, ob er für den Hallenzauber nominiert würde. „Alle haben gehofft“, so Dehde, und so sei die Motivation bei den Nominierten noch größer gewesen. „Wir waren richtig heiß und bissig.“
Dehde war anfangs skeptisch, dass D/A mit sechs Auswechselspielern eigentlich zu viele habe. „Aber das wurde zum Vorteil. Hallenfußball schlaucht richtig“, so das kräftige Energiebündel.
Fabian Klinkmann wurde von den Trainern zum besten Torhüter gewählt und untermauerte dies im Finale nochmals mit zwei ganz starken Reflexen. „Wir freuen uns schon aufs nächste Jahr“, sagte er.
Kommt nächstes Jahr ein Alt-Star?
Im Spiel um Platz 3 setzte sich BW Bornreihe gegen den Landesliga-Konkurrenten Rotenburg durch. Während der kleinen Pause nach der Gruppenphase saßen Timo Kanigowski, spielender Co-Trainer von Rotenburg, und Jeremy da Rocha Nunes, Dribbelkünstler von Bornreihe, an der Bande zusammen und plauderten.
Von der Tribüne wollte ein Rotenburger wissen, wen er als besten Spieler nominieren solle. Kanigowski sagte, er solle Nunes nehmen. Habe er schon, es seien aber drei Kandidaten gefragt. „Dann nimm noch Mika Kraßmann von Harsefeld“, so Kanigowski, „und einen von D/A.“
Ob Dehde auf dem Rotenburger Zettel stand, ist nicht überliefert. Dehde hatte aufgrund seiner Leistung ein wenig auf die Auszeichnung gehofft, wie er lächelnd verriet. Kraßmann hätte sie auch auf jeden Fall verdient gehabt. Nunes bekam die meisten Stimmen.
Kanigowski hatte vor dem Turnier um den Einsatz eines Gastspielers gebeten. Das wäre Ex-Profi Nelson Valdez gewesen. Der hatte sich aber am Vortag bei einem Altliga-Einsatz für Werder Bremen verletzt. „Wenn ihr uns nächstes Jahr wieder einladet, ist er vielleicht dabei“, sagte Kanigowski lächelnd zu Niels Gramkow, der für den VfL Güldenstern Stade die Turnierplanung verantwortet.