Die Landesliga- und die Bezirksligafußballer der Region beginnen die neue Saison in einem neuen Modus. Gewöhnungsbedürftig finden einige. Die sauberste Lösung finden die Funktionäre. Hier sind die Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Am Montagabend hatte der Bezirksspielausschuss bei seiner Sitzung endgültig entschieden, dass die vier Bezirksligen des Bezirks Lüneburg zweigeteilt in die Fußballsaison 2020/21 gehen werden. Das war erwartet worden. Dass auch die Landesliga Lüneburg mit nur 17 Mannschaften nach dem coronabedingten Saisonabbruch inklusive Quotientenregelung (nur Aufsteiger, keine Absteiger) zweigeteilt wird, überraschte die meisten.
Als am Dienstagnachmittag dann die endgültigen Staffeleinteilungen bekannt gemacht wurden, wunderten sich viele Vereinsverantwortliche über die Einteilungen nach dem sogenannten Reißverschlussverfahren. Vor allem blieben einige Fragen offen, viele Vereinsverantwortlichen zeigten sich irritiert.
Die Einteilung
Gerade in der Bezirksliga Lüneburg 4 fragten sich viele Trainer, warum nicht nach regionalen Aspekten, sondern nach dem Reißverschlussverfahren eingeteilt wurde. Bei dem Reißverschlussverfahren wird die Abschlusstabelle genommen und die Mannschaften werden nacheinander von oben nach unten in die jeweilige Gruppe versetzt. „Regional kann man es keinem recht machen“, sagt Spielausschussvorsitzender Jürgen Stebani. So gibt es in den Bezirksligen teilweise kein Gleichgewicht, da einige Kreise sehr stark sind. „Die Entscheidung war einstimmig“, sagt Stebani bezüglich des nun angewendeten Reißverschlussverfahrens.
Dass die SV Ahlerstedt/Ottendorf in der Landesliga als Viertplatzierter nun als einziger Landkreis-Vertreter in der Gruppe 1 gelandet ist, sei für A/O natürlich ärgerlich, so Stebani, aber zufällig, nicht zu ändern.
Die Aufstiegs- und Abstiegsrunde
Die Qualifikationsrunden sind in der Bezirksliga wie in der Landesliga ungleichmäßig aufgeteilt. Die Gruppe 1 der Bezirksliga 4 hat zehn Mannschaften, die Gruppe 2 neun Mannschaften. In der Landesliga hat die Gruppe 1 mit A/O neun Mannschaften, die Gruppe 2 mit allen sechs anderen Kreisvertretern (inklusive TSV Elstorf) hat acht Mannschaften.
Die jeweiligen Aufstiegsrunden werden mit einer geraden Anzahl an Mannschaften ausgespielt und haben somit weniger Mannschaften als die Abstiegsrunden.
Die Punktemitnahme
In den Qualifikationsrunden wie auch in den Auf- und Abstiegsrunden wird es Hin- und Rückspiele geben. Allerdings spielen die Mannschaften in den Endrunden nur noch gegen die Mannschaften aus der anderen Qualifikationsrunde. Beispiel: Wenn A/O und Treubund Lüneburg sich aus der Gruppe 1 für die Aufstiegsrunde qualifizieren, spielen sie in dieser nicht mehr gegeneinander.
Beide Mannschaften nehmen auch nur die Punkte mit in die Aufstiegsrunde, die sie gegen eben jene Konkurrenten erzielt haben, die mit in die Aufstiegsrunde gehen. Das gleiche Prinzip gilt für die Abstiegsrunden.
Da durch die unterschiedlich starken Gruppen teilweise dennoch Ungleichheiten bei der Punktemitnahme entstehen können, wird es in der endgültigen Ausschreibung eine Quotientenregelung geben, so Stebani. „Das haben wir berücksichtigt.“
Die Abstiegsfrage
Bei neun Mannschaften in der Abstiegsrunde der Landesliga werden fünf absteigen. Damit soll die Sollzahl von 16 Mannschaften für die nächste Saison wieder hergestellt werden. Beim außerordentlichen Verbandstag des NFV Ende Juni war noch davon gesprochen worden, dass die Abstiege über zwei Saisons entzerrt werden könnten. „Das macht bei 17 Mannschaften in der Landesliga keinen Sinn“, sagt Stebani. Aber auch die Bezirksliga wird es hart treffen mit fünf Absteigern in einer voraussichtlich zehn Mannschaften starken Abstiegsrunde.
„Von allen Fakten her, ist das die sauberste Lösung“, sagt Stebani über das Gesamtprodukt.
Quelle: Stader Tageblatt