VfL Güldenstern Stade liefert sich mit dem TSV Etelsen Abstiegskampf. Die Stader nutzen ihre wenigen Chancen nicht und laden den Gegner zwei Mal zu oft ein beim 1:3. Der VfL ist personell gebeutelt. Einer mit viel Erfahrung steht vor der Rückkehr.

Stade. Jeremy Faruke war einen Monat beruflich in Dublin. Nun ist der 34-Jährige zurück. Eine Mandelentzündung verhindert aber am Sonntag im Heimspiel gegen den TSV Etelsen seinen Einsatz. Zum Zuschauen kommt Faruke trotzdem. Er will im Kampf um den Klassenerhalt unterstützen. Faruke hat während seiner Laufbahn viel Erfahrung mit Abstiegskampf gesammelt.

„Abstiegskampf ist immer schwierig“, sagt Faruke. Er sei ein optimistischer Typ und versuche dies auch immer in der Mannschaft zu vermitteln. „Man darf nicht mit Angst spielen, dann verliert man“, sagt Faruke, „wir müssen den Mut und Kampfgeist immer am leben erhalten“.

In der ersten Halbzeit steht Faruke allein an der Bande des Kunstrasenplatzes, gegenüber von der Spielerbank und Trainer Matthias Quadt. Er korrigiert zwei Mal per Fingerzeig die Abwehrreihe. Nach dem 0:1 spricht er lange mit Mitspieler Niklas Böttjer, der die linke Außenbahn beackert.

Die Stader kämpfen und schlagen zurück

Durch die Niederlage haben Stade und Etelsen die Plätze in der Tabelle getauscht. Auch die Konkurrenten TB Lüneburg und TB Uphusen rücken dem VfL auf die Pelle und haben zudem noch drei Spiele weniger.

Das Duell mit dem TSV Etelsen ist Abstiegskampf pur, inklusive viel Krampf. Das Stader Engagement stimmt. Das Spiel ist aber zu fehlerbehaftet. Ein unnötiges Foul 20 Meter vor dem Tor führt zum 0:1. Der Freistoß schlägt direkt ein. Es kommt Unruhe ins Stader Spiel. Trainer Quadt nimmt Einfluss: „Konzentriert euch. Fußball. Guckt auf den Ball“, schreit er.

Die Mannschaft ist bemüht. Das 1:1 ist aber ein Geschenk, das sich Michael Stern nicht nehmen lässt. Den Fehlpass zu ihm schließt er souverän ab. Zwei gute Chancen hatte der VfL zudem in Hälfte eins, wie auch der TSV. So geht es in die Pause.

Faruke betritt das Spielfeld und klatscht seine Mitspieler auf dem Weg in die Kabine ab. In der zweiten Halbzeit steht er mit dem sportlichen Leiter Niels Gramkow an der Seitenlinie neben der Auswechselbank. Gramkow hat mal gegenüber Faruke gescherzt, wo er, Faruke sei, da ist auch Abstiegskampf.

Ein Abstieg kam sehr überraschend und schmerzte entsprechend

Faruke ist während seiner Laufbahn allein mit dem Buxtehuder SV zwei Mal aus der Hamburger Oberliga abgestiegen. Mit dem TuS Güldenstern Stade stieg er aus der eingleisig gemachten Oberliga Niedersachsen ab. Das seien aber Abstiege gewesen, auf die er sich während der Saison hatte einstellen können, weil sie ab einem bestimmten Zeitpunkt unumgänglich waren.

Als aber Güldenstern Stade 2013 aus der Landesliga am letzten Spieltag durch ein 2:3 in Bornreihe abstieg, war das ein Schock. „Da hat keiner mit gerechnet, da lief alles gegen uns“, sagt Faruke. Ein Unentschieden hätte Güldenstern gereicht. Siege der abstiegsbedrohten Teams waren unrealistisch. Doch es kam alles zusammen.

Für Faruke hatte deshalb sogar die Folgesaison einen faden Beigeschmack, als Güldenstern die Pflichtaufgabe „sofortigen Wiederaufstieg“ souverän meisterte. Die schönsten Saisons für ihn waren die Kraftakte und Klassenerhalte mit dem BSV und Güldenstern in den Oberligen. „Da stimmte der Teamgeist“, sagt er. So will er es auch jetzt mit dem VfL Güldenstern Stade in dieser Saison schaffen.

Routinier Jeremy Faruke klatscht mit den Mitspielern in der Pause ab. Nach seiner Mandelentzündung will er mit seiner Erfahrung im Abstiegskampf helfen. Foto: Jörg Struwe

Zwei Mal schlecht verteidigt und ein Mal Pech

In der zweiten Halbzeit wird das Spiel nicht besser. Nur zehn Minuten nach Wiederanpfiff kommt es zum Rückschlag. Mit drei Versuchen bekommen die Stader den Ball im eigenen Strafraum nicht entscheidend geklärt. Das 1:2 ist unnötig und ärgerlich.

Es ist erneut Michael Stern, der den Ausgleich kurz darauf auf den Fuß hat. Sein Abschluss aus kurzer Distanz ist wuchtig, doch der TSV-Torhüter packt eine überragende Glanzparade aus. Auf der Gegenseite hält Timo Haepp das 1:2 fest.

In der Schlussphase drängen die Stader wild auf den Ausgleich. Ein Freistoß ist gefühlt die letzte Aktion in der Nachspielzeit. Faruke macht zwei Schritte in Richtung Spielfeld, klatscht energisch in die Hände und schreit: „Los alle, Überzeugung.“ Der Ball findet aber nicht sein Ziel. Die letzte Aktion führt dann noch zum 1:3-Endstand.

Die Köpfe hängen bei den Stadern. Die Enttäuschung ist groß. Im Mannschaftskreis müssen aufmunternde Worte her. „Sie wollten unbedingt. Die letzte halbe Stunde waren wir besser. Die Mannschaft lebt“, sagt Quadt, „aber wir brauchen Punkte.

Faruke wird schon bald versuchen, mit Kampf und Optimismus dem Team weiterzuhelfen. Quadt hofft auf weitere Rückkehrer.

Tore: 0:1 (31.) Ehrhardt, 1:1 (37.) Stern, 1:2 (52.) Wortmann, 1:3 (90.+4) Meyer.

Nächstes Spiel: Lindwedel-Hope – Stade (So., 17. März, 15 Uhr)

Quelle: Stader Tageblatt

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