Der VfL Güldenstern Stade hat in der Landesliga Lüneburg gegen einen schwachen Gegner wichtige Punkte liegen gelassen. Elstorf schaffte dagegen einen unverhofften Sieg. Harsefeld zeigte seine eigentliche Qualität. Und verkündet einen weiteren Transfer-„Kracher“.
VfL Güldenstern Stade – SV Teutonia Uelzen 2:3.
Trainer Carsten Junge sprach nach dieser Niederlage von „einem gebrauchten Sonntag“. „Wir haben es verpasst, einen weiteren großen Schritt Richtung Klassenerhalt zu machen“, so Junge. Uelzen zeigte, warum es gegen den Abstieg kämpft. Doch die Stader waren in der ersten Halbzeit nicht auf der Höhe – und luden einen schwachen Gegner zum Toreschießen ein. Nach einem vermeidbaren Freistoß schlief die komplette Stader Defensive bei einer Kopfballverlängerung und Thilo Schulze köpfelte den Ball völlig frei im Fünfer ein, 0:1 (17.). Schon vor dem Freistoß kritisierte Junge die „viel zu halbherzig“ geführten Zweikämpfe auf der halbrechten Angriffsseite der Uelzener.
Nur drei Minuten später verdrehte sich Luca Dammann auf dem Kunstrasen das Knie und ging laut aufschreiend zu Boden. Die Uelzener spielten ihren Angriff weiter. Tom Phillips schrie seinen Gegenspieler nach dem ersten Pass an, dass „da einer verletzt auf dem Boden liegt“. Der übte seinen Querpass unbeeindruckt aus und Philipp Hatt schoss auf Strafraumhöhe platziert zum 2:0 (20.) für Uelzen ein. Auch in dieser Szene machten es die Stader – trotz des vermeintlich verletzten Mitspielers – dem Gegner sehr leicht. Luca Dammann konnte nach einer Behandlung weiterspielen. „Wir haben Uelzen eingeladen“, sagte Junge.
Stade schafft den Ausgleich
Zumindest gelang nach einer Ecke noch der 1:2-Anschlusstreffer durch Luca Wendlandt vor der Pause. Die Partie konnte nur besser werden.
Nach dem Seitenwechsel waren die Stader dann auch aktiver und drängten Uelzen über weite Strecken in deren eigene Hälfte. Der 2:2-Ausgleich durch Kolja Burmester in der 60. Minute war verdient. Doch die Stader schafften es nicht, sich weitere klare Chancen zu erspielen. Nach einem Uelzener Konter zeigte Torhüter Finn-Jonas Suhr eine starke Parade – das hätte aus Gästesicht das 3:2 sein müssen.
Nur kurz darauf hatte Stade drei Ecken hintereinander. Bei der zweiten rettete ein Uelzner auf der Linie, die Hand war klar mit im Spiel, der Schiedsrichter sah es nicht. Nach der dritten Ecke erzielte Philipp Hatt im direkten Gegenzug mit einem abgefälschten Schuss den Siegtreffer. In einem sehr schwachen Spiel hatten die Uelzener gegen teils indisponierte Stader das nötige Glück auf ihrer Seite. „Jetzt müssen wir am Samstag gegen Hedendorf den nächsten großen Schritt machen“, sagte Junge, im Kampf um den Klassenerhalt sei alles „sehr eng beieinander“. Uelzen hat nach diesem Sieg nur noch drei Punkte weniger als Stade und dabei ein Spiel weniger.
Tore: 0:1 (17.) Schulze, 0:2 (20.) Hatt, 1:2 (39.) Wendlandt, 2:2 (60.) Burmester, 2:3 (78.) Hatt. Nächstes Spiel: Hedendorf/N. – Stade (Sbd., 8. April, 16 Uhr).
TuS Harsefeld – SV Blau-Weiß Bornreihe 2:1.
Zum zweiten Mal ist es dem TuS Harsefeld gelungen, den Tabellenführer und potenziellen Meister aus Bornreihe zu bezwingen. Lange begegneten sich die Duellanten mit viel Respekt und boten dem Gegenüber nur wenig Räume an.
Dennoch beobachtete TuS-Coach Julian Geils ein ansehnliches Topspiel, bei dem seine Schützlinge kurz vor der Pause auf die Siegerstraße abbogen. Nach einem Eckball erzielte Pascal Schawaller mit viel Willen den Führungstreffer (45.).
Dadurch war der Primus gezwungen, mehr zu investieren und zu riskieren. Schawaller gelang nach Vorarbeit von Nico Osuch zwar der zweite Treffer (66.), doch anschließend ließ Harsefeld den Matchball liegen. Dadurch kam Blau-Weiß durch Kevin Stegie zurück und machte die Partie spannend (82.). Nach langer Nachspielzeit jubelte der TuS letztlich aber trotzdem. „Dass wir die Qualität haben, sie zu schlagen, wussten wir“, sagt TuS-Coach Geils. „Wir haben die Punkte bei anderen Mannschaften liegengelassen, daran müssen wir nächste Saison arbeiten.“
Tore: 1:0 und 2:0 (45., 66.) beide Schawaller, 2:1 (82.) Stegie. Nächstes Spiel: TSV Gellersen – Harsefeld (Do., 6. April., 20 Uhr).
TuS Harsefeld verstärkt sich weiter
Mit Mika Kraßmann hat der TuS Harsefeld einen weiteren Spieler vom Oberligisten Heeslinger SC für die kommende Landesligasaison verpflichtet. Der Wechsel von Marco Sobolewski steht schon seit längerem fest. Harsefelds Sportdirektor Alexander Martens spricht von einem „Kracher“ bei der Kraßmann-Verpflichtung. Der 26-jährige Kraßmann sei für ihn einer der besten Außenstürmer der Oberliga. „Er ist ein Freigeist für die besonderen Momente“, sagt Martens, „wir erhoffen uns sehr viel von ihm.“ In den ersten zehn Saisonspielen gehörte Kraßmann zu den Topscorern. Weil er sich privat und beruflich verändert habe, spielt er derzeit für die zweite HSC-Mannschaft in der Bezirksliga.
TB Uphusen – SV Drochtersen/Assel II 3:0.
Gebrauchter Tag für die Talentschmiede der SV Drochtersen/Assel. Die Kehdinger leisteten sich zwei individuelle Fehler, mit denen Dragan Millé (37.) und Rasho Chicho (72.) die abstiegsbedrohten Hausherren in Front beförderten. Drochtersen blieb engagiert, erhöhte das Risiko, doch kassierte nach einem Konter einen Sonntagsschuss von Landry Imboula (78.).
„An der Einstellung lag es nicht“, betont D/A-Trainer Benjamin Zielke. „Wir haben das Spiel offen gestaltet, hatten die Chancen, um zu verkürzen. Das 0:3 ist dann deutlicher, als es die Partie hergeben hat. Mir war es aber lieber ins Risiko zu gehen und nochmal ranzukommen, was leider nicht geklappt hat.“
Tore: 1:0 (37.) Millé, 2:0 (72.) Chicho, 3:0 (78.) Imboula. Nächstes Spiel: D/A II – Lindwedel (Sbd., 15. April., 16 Uhr).
SV Lindwedel-Hope – TSV Elstorf 0:1.
Der Gastgeber ist die drittstärkste Heimmannschaft der Liga. TSV-Trainer Hartmut Mattfeldt hatte nach der enttäuschenden Heimniederlage am vergangenen Spieltag keine große Hoffnung vor dieser schweren Auswärtsaufgabe. „Jetzt sind wir natürlich überglücklich“, sagte er nach diesem knappen Sieg. „Mit viel Leidenschaft und großem Kampf haben wir heute das Spielglück erzwungen“, so Mattfeldt.
In der ersten Halbzeit sei der TSV noch ebenbürtig gewesen. Nach einem Ballgewinn wurde über zwei Stationen Stürmer Fynn Linzer in Position gebracht, der den gegnerischen Torhüter umkurvte und den Siegtreffer erzielte (37.). Nach dem Seitenwechsel musste der TSV bis zur 70. Minute ein wahres Powerplay des Gastgebers überstehen. Einmal rettete der Pfosten, zweimal die Latte und Torhüter Timo Haepp hielt, was zu halten war. „Sie haben uns eingeschnürt und hätten in dieser Phase gewinnen können“, so Mattfeldt. Nach hinten raus nutzte der TSV seine Konter nicht, scheiterte einmal am Pfosten.
Tor: 0:1 (37.) Linzer. Nächstes Spiel: Verden – Elstorf (Sbd., 8. April, 15 Uhr).
FC Verden 04 – VSV Hedendorf/Neukloster 5:0.
Dafür, dass nur zehn etablierte Spieler aus dem Kader zur Verfügung standen, ansonsten Spieler aus der Zweiten, haben die Hedendorfer eine „richtig ordentliche erste Halbzeit gespielt“, befand Trainer Björn Stobbe. Ansonsten müsse man die Klasse dieses Gegners neidlos anerkennen. Jetzt steht das Derby gegen Stade an. „Wir haben noch das 0:6 aus dem Hinspiel im Hinterkopf und werden entsprechend die Trainingswoche angehen“, sagt Stobbe, gegen Stade sei Hedendorf gefordert.
Tore: 1:0 (20.) Austermann, 2:0, 3:0, 4:0, 5:0 (27., 63., 71., 72.) alle Hoins. Nächstes Spiel: VSV – Stade (Sbd., 8. April, 16 Uhr).
Quelle: Stader Tageblatt / Foto: Jörg Struwe – picselweb.de