Das sind die zehn Schritte bis zum ersten Pfiff in der höchsten Fußballliga auf Kreisebene:
- Beim Anwärterlehrgang machen die Schiedsrichter ihren Schiedsrichterschein. Das Regelwerk steht im Fokus. Außerdem gibt es Praxisschulungen. Der Anwärter besucht fünf Präsenzveranstaltungen. Der Lehrgang endet mit einer Prüfung.
- Der NFV setzt die Neulinge als Schiedsrichterassistenten in der Kreisliga der Männer ein, außerdem in der Frauen-Oberliga oder der A-Junioren-Niedersachsenliga. Der Hauptschiedsrichter holt die Anfänger von zu Hause ab und zeigt ihnen alles Wichtige vor und nach dem Spiel.
- Ihr erstes eigenes Spiel pfeifen die Anfänger am besten bei den Frauen, in der Kreisliga, der Kreisklasse oder auf Bezirksebene bei den B- oder C-Juniorinnen. „Die physische Härte ist geringer. Verbal geht es ruhiger zu“, sagt Marcel Baack. Dabei hat sich das Patensystem bewährt. Der NFV gibt den Anfängern erfahrene Schiedsrichter mit an die Hand. Der Pate hilft bei allen Regularien wie Passkontrolle und Bericht und gibt Tipps. Klassische Fehler: Der Neuling pfeift zu leise oder zu wenig.
- Für die fortgeschrittenen Schiedsrichter endet die Patenschaft. Der Neuling darf jetzt Junioren-Spiele auf Kreisebene und Männerspiele bis zur 2. Kreisklasse pfeifen. Der NFV setzt Koordinatoren für Jungschiedsrichter ein. Die klären weit im Vorfeld, wie die meist minderjährigen Schiedsrichter zu den Sportplätzen gelangen. Mit dem Rad, mit der Bahn oder den Eltern. Jungschiedsrichter haben in der Regel keinen Führerschein.
- Hat der Jungschiedsrichter Talent, nimmt ihn der NFV in die Fördergruppe auf. Die trifft sich ein Mal pro Monat. Fokus der Schulungen: Praxisnähe, Selbstbewusstsein und Persönlichkeit stärken, Durchsetzungsvermögen. Die Ausbilder nutzen dafür gern Rollenspiele.
- Die Jungschiedsrichter besuchen zwei bis drei Mal pro Jahr Lehrgänge in der NFV-Zentrale in Barsinghausen. Die dauern jeweils drei bis vier Tage. Die Anfänger lernen Schiris aus anderen Kreisen kennen und tauschen sich aus.
- Der NFV setzt die Talente aus der Fördergruppe als Hauptschiedsrichter in der Bezirks- und Landesliga der Junioren und als Assistenten in der Bezirks- und Landesliga der Männer ein.
- Die Jungschiedsrichter durchlaufen ein Coaching-Programm und werden während der Spiele beobachtet. Der erfahrene Coach und der Jungschiedsrichter tauschen sich vor und nach den Spielen aus.
- Der erfahrene Coach begleitet den Jungschiedsrichter beratend bei dessen ersten Spielen in der 1. Kreisklasse der Männer.
- Wenn der Coach das Okay gibt, darf der Jungschiedsrichter in der Kreisliga der Männer pfeifen.
Quelle: Stader Tageblatt