Hansestadt Stade ehrt ihre besten Sportler

STADE. Stade hat in der Sparkasse Stade-Altes Land am Pferdemarkt die Sportler des Jahres geehrt. Die Stadt zeichnete sportliche Leistungen und ehrenamtliches Engagement aus. Als Gast plauderte Schiedsrichter Robert Schröder aus dem Nähkästchen.

So weit liegen Fußballspiele zwischen Schalke 04 und Borussia Dortmund im Profigeschäft und zwischen dem TuSV Bützfleth und dem SSV Hagen in der Kreisliga aus der Sicht eines Schiedsrichters gar nicht auseinander. Das mediale Interesse und das Tempo seien in der Bundesliga naturgemäß höher, aber bei der Kommunikation auf dem Platz gebe es keine großen Unterschiede. Das sagt jedenfalls der Unparteiische Robert Schröder, der selbst einst unfreiwillig Schiedsrichter wurde, nur weil sein damaliger Verein in Hannover händeringend welche suchte. Der heute 34-Jährige fand Gefallen am Pfeifen, legte sein Ziel, Fußballprofi zu werden ad acta und wurde stattdessen professioneller Schiedsrichter. „Das ist wenig planbar. Du musst nachhaltiges Interesse und viel Glück haben“, gibt Schröder zu.

Sportlich Ambitionierte und ehrenamtlich Engagierte: Die Hansestadt Stade ehrt die Sportler des Jahres in der Kundenhalle der Sparkasse Stade-Altes Land. Fotos: Berlin

Oberlehrerhaftes komme bei den Profis gar nicht gut an. „Wir müssen unterschiedliche Spielertypen managen“, sagt Schröder. Er erklärt, ein Schiedsrichter müsse ein gewisses Gespür haben und die Sprache der Fußballer sprechen.

Robert Schröder agiert seit 2013 für den Deutschen Fußballbund (DFB) als Schiedsrichter. Beim 2:0-Sieg von RB Leipzig gegen den VfB Stuttgart im September 2018 gab Schröder seinen Einstand in der höchsten deutschen Spielklasse. Sein letzter Einsatz in Stade datiert vom 6. März 2011. Damals pfiff er die 1:4-Pleite der TuS Güldenstern Stade gegen den VfL Osnabrück II. Güldenstern stieg in dem Jahr als Tabellenletzter aus der Niedersachsenliga ab.

Viermal pro Woche hält sich Robert Schröder für die Bundesligaeinsätze fit. Zehn bis zwölf Kilometer läuft er im Schnitt pro Spiel. Während des vergangenen Trainingslagers der DFB-Schiedsrichter verletzte sich Schröder und fällt etwa drei Monate lang aus. „Es gibt nichts Blöderes, als regelmäßig im Keller in Köln zu sitzen“, sagt Schröder. Der DFB setzt ihn aktuell aufgrund seiner Verletzung vermehrt als Videoschiedsrichter ein. „Viel lieber würde ich brisante Duelle pfeifen“, sagt Schröder.

Weil er vom Fach ist, verlas Schröder die Laudatio für die U 16-Fußballer des VfL Güldenstern Stade. Die Jungen haben in der Saison 2018/19 die Meisterschaft in der Landesliga gewonnen, sind in die Niedersachsenliga aufgestiegen, belegen dort aktuell den achten Rang und wurden deshalb als Mannschaft des Jahres der Stadt Stade ausgezeichnet.

Bundesligaschiedsrichter Robert Schröder gratuliert der Stader U 16.

Das sind die weiteren Stader Sportler des Jahres:

Die Brüder Fabius und Julian Müller-Kauter vom Segler-Verein Stade sind im vergangenen Jahr erfolgreich in der Teeny-Jüngstenbootsklasse gesegelt. Bei der Internationalen Deutschen Jugendmeisterschaft in Travemünde gewannen sie die Silbermedaille. Die Brüder holten die Niedersachsenmeisterschaft und den Sieg in der Deutschen Teeny-Rangliste.

Hans-Jürgen Plundrich ist in der Behinderten-Sportgemeinschaft Stade seit mehr als 28 Jahren registriert und dort sehr aktiv. Der qualifizierte Übungsleiter agiert zudem als Sportwart. Die Bosselgruppe, die in der Landesliga auf dem vierten Platz liegt, leitet Plundrich. Als Übungsleiter kümmert sich Plundrich um die Elektrorollstuhl-Fahrergruppe.

Dieter Schlegel vom VfL Stade hat sich vor allem ehrenamtlich stark engagiert. Seit fünf Jahren betreut er Flüchtlinge in der Fußball-Abteilung. Zudem hat Schlegel eine Flüchtlingsfußballgruppe etabliert und hilft, die Menschen zu integrieren.

Hanns David Claren hat seit Jahren keinen Judokampf mehr verloren. In der Gewichtsklasse bis 100 Kilogramm errang er für den VfL Stade im vergangenen Jahr die Landesmeisterschaft und die Norddeutsche Meisterschaft.

Die Rollkunstläufer des VfL Stade sind Dauergast bei den Sportlerehrungen in Stade. Im vergangenen Jahr überzeugte vor allem Liva Balzeit. Sie holte viele Treppchenplätze bei Landesmeisterschaften, Norddeutschen und Deutschen Meisterschaften. Die 14-Jährige hat es in den Landes- und Bundeskader geschafft. Ebenfalls stark auf Rollen unterwegs ist die erst zehnjährige Kaya Isabel Helck. Auch sie schaffte es auf Landes-, Norddeutscher und Bundesebene mehrfach aufs Podium und gehört zum Deutschlandkader.

Seit vier Jahren schwimmt Robin Virágh für den Stader SV. Spezialisiert hat sich der 14-Jährige auf die Freistil-Disziplinen. Außerdem liegt ihm der Schmetterlingsstil. Je fünf Titel gewann Virágh bei den Kreis- und Bezirksmeisterschaften. Bei den Landesmeisterschaften schwamm er unter die besten Zehn. In diesem Jahr will er den Titel.

Ausgezeichnet von Stade 21

Der Sportsponsorenpool Stade 21 zeichnete in diesem Jahr Nic Bunge vom TuSV Bützfleth mit dem traditionellen Sonderpreis aus. Der 18-Jährige engagiert sich in seinem Verein im Integrationssport und beim Tennis. Seit nunmehr elf Jahren betreut Bunge bereits Integrationssportgruppen. Seit fünf Jahren leitet er das Tennistraining der Integrationsgruppen mit „viel Geduld und Spaß“, sagt Vereinschef Jan Horwege in seiner Laudatio. Bunge will im Verein eine Rollstuhl-Tennisgruppe etablieren und trainiert die Rollstuhlfahrer seit Sommer 2018. Seit fast einem Jahr gibt er beim TuSV Kindern und Jugendlichen Tennistraining. Vor gut einer Woche wurde er Jugendwart der Sparte. Bunge organisiert Freizeiten und Vereinsmeisterschaften.

Quelle: Stader Tageblatt

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