Das verflixte zweite Jahr
Die Frauenmannschaft des VfL Güldenstern Stade steht im zweiten Jahr nach dem Aufstieg auf einem Abstiegsplatz in der Landesliga Lüneburg. Verlief der Saisonstart mit fünf Punkten aus drei Spielen noch ganz ordentlich, gab es in der Folge sechs zum Teil recht heftige Niederlagen. Der Kontakt zu den Nichtabstiegsrängen ist da, ein schwerer Weg zum Klassenerhalt wird es trotzdem für die Mannschaft von Trainer Joachim Höft, der für die bislang holprige Spielzeit auch einige Gründe entdeckt hat. Hier sind seine Antworten im FuPa Wintercheck.
1. Wie lautet euer Fazit nach dem bisherigen Saisonverlauf? Seid ihr zufrieden?
Nein. Diese Saison wurde das Ziel ausgegeben, einen Schritt weiter zu kommen und einen besseren Tabellenplatz (7. Platz) als in der Vorsaison zu erreichen. Aber schon die Vorbereitung zeigte, dass es eine äußerst schwierige Saison werden würde. Bestandenes Abitur, Auslandsaufenthalte, begonnenes Studium oder Ausbildung im In- und Ausland belasteten die gesamte Vorbereitung und den Saisonverlauf sehr. Hinzu kam ein gesteigertes Verletzungspech. So standen wir sehr schnell auf einem Abstiegsplatz. Eine ganz neue Situation für diese insgesamt sehr junge Mannschaft.
2. Was sollte nach der Winterpause besser werden?
Unbedingt unsere Grundausdauer verbessern, um das spielerische Potential der Spielerinnen wieder abrufen zu können.
3. Gibt es innerhalb der Mannschaft oder im Trainer- und Betreuerteam Veränderungen?
Nein. Wir sind als Trainerteam gut aufgestellt. Wenn alle Spielerinnen in der Vorbereitung mitziehen, die Verletzten wieder fit sind, haben wir einen klasse Kader.
4. Welche Mannschaften haben euch in eurer Klasse bislang positiv oder negativ überrascht?
Überraschungen sind eigentlich keine. Hedendorf habe ich so stark erwartet, weil sie ein tolles homogenes Team haben. Und mit jungen und erfahreneren Spielerinnen besetzt sind.
5. Wann startet ihr mit der Vorbereitung und gibt es da besondere Spiele oder Trainingseinheiten? Nehmt ihr an Hallenturnieren teil?
Wir starteten am 7. Januar mit der Vorbereitung. Die Vorbereitung ist gespickt mit vielen Aktivitäten, die auch mal nichts mit Fußball zu tun haben. Wir hatten am 11.Januar unser eigenes Hallenturnier. Am 25.Januar fahren wir nach Elbmarsch und am 26. Januar müssen wir in Ahlerstedt den Cup verteidigen.
6. Wer könnte am Ende der Saison in eurer Klasse im Meisterschafts- und Aufstiegsrennen die Nase vorn haben?
Meine Favoriten sind Westerholz und Bröckel Langlingen.
7. Was haltet ihr vom Videobeweis im Profifußball?
Noch weniger als nichts. Erstmal bin ich der Meinung, dass sich im Laufe der Saison alle Ungerechtigkeiten wieder ausgleichen. Diskussionen sind wesentlich mehr geworden, als vor der Einführung. Die Anwendung ist lange noch nicht geklärt. Dem Fußball werden komplett die Emotionen genommen. Es wird keine Hand Gottes mehr geben. Die Schiedsrichter werden noch schlechter. Brauchen jetzt die Situation ja nicht mehr in Sekunden entscheiden, sondern können sich den Ablauf minutenlang und auf Dauerschleife anschauen. Abwehrspieler müssen vor Spielbeginn ihre Arme in den Spind legen, spontaner Torjubel wird auch bald verboten.
Quelle/Autor: FuPa/Michael Brunsch