Wenn man als älterer, aber lebensfroher Mensch nach einigen Jahrzehnten als Herrentrainer eine U13 übernimmt, dann ist die Trainingsarbeit mit den „kleinen“ Spielern eine Riesen-Umstellung. Eine Fußballmannschaft in der Pubertät mit Stimmbruch, Bartwuchs und Gefühlsschwankungen zu trainieren, bedeutet eine große Herausforderung.
Aber nach anfänglichen Bedenken schlägt das Gefühlspendel uneingeschränkt in den Bereich Freude um. Wie das? Die Spieler agieren als Team, sind motiviert und geben in allen Trainings- und Spielsituationen Gas. Dazu bildet das Trainerteam eine Einheit und die Eltern unterstützen die Mannschaft, wo es nur geht.
In den ersten beiden Jahren holt die Mannschaft sich die Meisterschaft und steigt zweimal auf. Nach dem ersten Jahr verstärken die Ex Buxtehude-Altklosteraner Timon Bode, Marcel Knuth und Joshua Rosendahl die Mannschaft. Nach dem zweiten Aufstieg kommen dann nach Auflösung der Jugendspielgemeinschaft Apensen/Harsefeld Lucas Klindworth, Ian Huke, Niklas Ehrenberg, Niels Matthees, Tim Martienß, aus Immenbeck Thomas Meier, Oskar Wolff und als fertiger Spieler Johann Baase von Werder Bremen zu uns. Reichlich Neuzugänge, die es gilt, in eine neuformierte Mannschaft nach Michael Jordans (Basketballlegende) Motto „Wir sind vielleicht in verschiedenen Schiffen angereist, aber jetzt sitzen wir im selben Boot“ zu integrieren.
Bereits zweimal aufgestiegen sind bis zu diesem Zeitpunkt die Ur – VFL Güldensterner Calvin Offermann, Eric Becker, Lino Bollerhey, Leon Felbermayr, Elia Garulli, Max Dembski, Emre Dilli, Pascal Drebold, Janek Brünjes. In die Saison 2019/20 starten wir mit gut 20 Spielern. Endlich hat das Trainerteam die Möglichkeit, aus dem großen Kader eine schlagkräftige Mannschaft aufs Spielfeld zu schicken, darunter auch die beiden Regionalauswahlspieler Leon und Johann.
Alle Spieler entwickeln sich nach kurzer Eingewöhnungszeit erfreulich, erkennen aber auch, dass der Konkurrenzkampf untereinander sehr groß ist und sich plötzlich Spieler auf der Bank wiederfinden, die das aus ihrer Vergangenheit nicht kannten. Immer wieder im Training überzeugen, immer wieder 100%ige Leistung abrufen und sich den Trainern zeigen – das ist der manchmal „dornige“ Weg zurück in die Startformation.
Getreu dem Musketier-Slogan „Einer für Alle“ präsentieren wir uns gegenwärtig von Spiel zu Spiel als Einheit, als Mannschaft. Der Wille erfolgreich zu sein ist täglich spürbar.
Heute spielt die U15 in der Landeliga eine herausragende Rolle – nach sieben Punktspielen grüßt sie mit 19 Punkten von der Tabellenspitze und spielt im Bezirkspokal in der dritten Runde. So oder so ähnlich kann es weitergehen!
So oder so ähnlich kann es aber nur weitergehen, wenn die Begeisterung, die Leidenschaft, das Miteinander auch in Zukunft die wichtigste Rolle im Fußballleben der jungen Nachwuchsfußballer spielt. Das bislang zweitplatzierte Team aus Verden sitzt uns im Nacken und kann bereits am kommenden Wochenende aufgrund des besseren Torverhältnisses an uns vorbeiziehen. Das Spitzenspiel gegen Verden findet dann am 30.11.19 in Kirchlinteln statt.
Für die Mannschaft ist klar, dass nach wie vor harte Trainingsarbeit vor unnötiger Träumerei steht.
Nach dem Spiel gegen Verden beginnt die Hallensaison. Eine nette Abwechslung, mehr nicht. Das Ziel, die bislang starke Hinrunde in der Landesliga auch in der Rückrunde zu wiederholen und weiter erfolgreich zu sein wird uns auch im Jahr 2020 antreiben.
Abschließend: Erfolg ist nur im Team möglich. Hier bedanke ich mich bei unserer U15, meinen engagierten Co-Trainern Pascal Poppe, Paul Kiefaber und meinem zuverlässigen Betreuern Maik Brünjes und Mike Offermann. Die Eltern runden den Erfolg mit ihrer regelmäßigen Unterstützung ab.
Lutz Bendler (Trainer)