Der VfL Güldenstern Stade hat nach den Abgängen von Leistungsträgern eine schwierige Saison in der Landesliga Lüneburg vor sich. Das ist der Mannschaft von Trainer Matthias Quadt bewusst. Das hat sie im ersten Saisonspiel aber wenig gezeigt.
Aufgezeigt wurde den Stadern bei der 1:4-Heimniederlage gegen den FC Verden 04, dass sie noch viel arbeiten müssen und mehr kämpfen.
Nach dem Abpfiff hat Matthias Quadt seine Spieler auf dem Rasen um sich gescharrt. Er spricht einige Minuten mit der Mannschaft. Zu den abschließenden Worten gehört der Satz: „Wir brauchen uns nicht über Taktik unterhalten, wenn wir nicht laufen und nicht kämpfen.“
Dabei beginnt das erste Punktspiel verheißungsvoll für die verjüngte Mannschaft, die nichts als den Klassenerhalt schaffen muss. Schon nach wenigen Minuten schalten die Offensivspieler Metin Gök und Pascal Voigt nach Ballgewinn schnell um und Rabie Mselmi verpasst den Querpass im Rutschen nur knapp. In Minute sieben ein ähnliches Bild. Gök bedient Voigt per feinem Pass in die Tiefe und der Stürmer vollendet souverän, die 1:0-Führung.
Fehler häufen sich
Dann häufen sich aber die Fehler gegen die strukturierter spielende Verdener Mannschaft, die von Ex-Profi Frank Neubarth trainiert wird. Der ehemalige Spieler von Werder Bremen hat den FC in der vergangenen Saison im Abstiegskampf sieben Spieltage vor Saisonende übernommen. Das 1:1 darf aus Stader Sicht nicht fallen: Der Ball ist so lange in der Luft, dass Torhüter Lucas-Jimmi Schütt per Spaziergang den Ball an der Strafraumgrenze wegschnappen kann.
Er bleibt aber auf der Linie kleben und verlässt sich auf Linksaußen Philipp Aue, der den Kürzeren zieht gegen Nick Zander. Das 1:2 muss aus Stader Sicht nicht fallen: Ein eher sehr optimistischer Pass auf Jonathan Schmude passiert viele Stader Beine und am Ende verstolpert Verteidiger Nils von Salzen den finalen Klärungsversuch, sodass Schmude unverhofft frei zum Abschluss kommt. Der FC Verden bestimmt nun das Spiel. Allerdings haben die Stader noch zwei gute Chancen durch Gök, mit dem Ausgleich in die Pause zu gehen. „Von den guten Chancen her war das Spiel absolut ausgeglichen“, sagt Quadt trotz seiner Generalkritik, zwei Mal habe FC-Torhüter Stefan Wöhlke auch überragend gehalten.
Zander trifft sehenswert
In der zweiten Halbzeit schafft FC-Stürmer Nick Zander schnell und sehenswert das 1:3 aus Stader Sicht. Bei dem Treffer sehen Verteidiger von Salzen und Torhüter Schütt aber nicht gut aus. Zander trifft aus spitzem Winkel ins lange obere Toreck. Dem 1:4 kurz darauf geht eine Slapstick-Szene voraus: Kolja Burmester und Gök behindern sich im Mittelfeld bei der Ballannahme derartig überflüssig, dass der Ball bei einem Verdener Gegenspieler landet, der mehr als ein Meter entfernt steht. Der Konter ist dann zielstrebig. Und die Stader lassen die Köpfe hängen. Danach läuft nicht mehr viel zusammen. Auch wegen der erwähnten Quadt-Kritik. Stade hat noch durch Standards und einmal durch Gök, die Chance auf Ergebniskosmetik.
„Grundsätzlich hätten wir alle Situationen vor den Gegentoren klären können“, sagt Quadt. Stade sei aber nicht richtig in die Zweikämpfe gegangen. „Der Unterschied ist, ob du Fußball arbeitest oder ob die Stutzen richtig liegen“, sagt Quadt. Die Mannschaft habe noch viel Arbeit vor sich. „Gegen Hedendorf müssen wir uns die Punkte holen.“
Die Statistik
Tore: 1:0 (7.) Voigt, 1:1 (13.) Zander, 1:2 (18.) Schnmude, 1:3 (57.) Zander, 1:4 (60.) Tavan
VfL Güldenstern Stade: Schütt, Wendlandt (23. Tworeck), F. Dammann, von Salzen, P. Aue (78. Hinrichs), L. Dammann, Burmester, Engelken (62. Bartels), Gök, Mselmi, Voigt
Zuschauer: 120
Nächstes Spiel: Hedendorf/Neukloster – Stade (So., 18. August, 15 Uhr)