Der VfL Güldenstern Stade beschäftigt erstmals einen FSJler. Matthias Lippek hat das Freiwillige Soziale Jahr bei seinem Verein im August begonnen. Zudem hat der 21-Jährige die Zeit bis zum 31. Juli 2023 schon jetzt für seine Zukunftsplanung genutzt.
Matthias Lippek, Landesligafußballer beim VfL Güldenstern Stade, musste während seines dualen Studiums bei der Stadt Buxtehude feststellen, dass die Ausbildung nicht seinen Erwartungen entspricht. Im Mai beendete er das Studium vorzeitig und kam ins Grübeln: Was nun? „In so kurzer Zeit – bis zum 1. August – kann man sich ja nicht neu orientieren oder was finden“, sagt Lippek. Umso dankbarer ist er dem Verein, wie er betont. Er blüht bei seinen Aufgaben auf.
Auf schnellen Wegen haben Fußballabteilungsleiter Torben Milbredt und die VfL-Verantwortlichen die bürokratischen Hürden genommen. „Sie haben kurzfristig die FSJ-Stellen geschaffen, der Verein hat da vieles möglich gemacht“, sagt Lippek.
Verein nimmt die bürokratischen Hürden
Der 21-Jährige ist gut beschäftigt und könnte nach seinem Jahr die perfekte FSJ-Broschüre für den VfL Güldenstern Stade verfassen, sein bisheriges Halbzeit-Fazit fällt jedenfalls überschwänglich aus. Angefangen bei den Bürozeiten, eigentlich die weniger beliebten Arbeiten. „Die Aufgaben sind vielfältig, bunt, würde ich sagen. Und das Klima in der Geschäftsstelle ist cool“, sagt Lippek. Er müsse viel organisieren, wenn es beispielsweise um Schulaktionstage geht.
Er werde auch journalistisch tätig, wenn er beispielsweise Abschlussberichte wie nach dem HSV-Jugendtag schreibt. Derzeit kümmert er sich um die Stadionhefte für die großen Hallenturniere des VfL Güldenstern vom 6. bis 8. Januar. Die Herrenmannschaften stellt er mit seinem eigenen Know-how vor, sagt er. Den U17-Bundesligisten und U18-Mannschaften wurden Fragebögen geschickt, die er auswertet.
VfL Güldenstern Stade kooperiert mit Schulen
Am meisten Spaß machen ihm aber die vielen Aufgaben mit Kindern. Donnerstags beispielsweise hat er in der Montessori Grundschule im Altländer Viertel erst die AG „Aktive Pause“ und dann eine Fußball-AG mit Sieben- bis Neunjährigen. „Da ist auch ein pädagogischer Ansatz dabei. Regeln müssen natürlich kommuniziert werden. Aber das läuft ganz gut“, sagt Lippek. Anschließend trainiert er zwei U7-Mannschaften des VfL Güldenstern in der Camper Sporthalle.
Auch montags, nachdem er von 9 bis 13 Uhr in der Geschäftsstelle ist, geht er zu der Schule am Burggraben und hat da eine Ballspiel-AG. „Bei solchen Aufgaben lernt man auch, sich selbst zu organisieren. Logistisch muss man einiges regeln“, sagt Lippek.
Fußballer kümmert sich nicht nur um Fußball
Er ist auch im Trainerteam der Stader U18 und betreut eine Fußballgruppe der Lebenshilfe, für die demnächst auch Freundschaftsspiele organisiert werden sollen. Der Fußballer kümmert sich aber nicht nur um Fußball. Bei Schwimmkursen im Solemio hilft Lippek ebenso wie beim Kinderturnen. „Da lernt man ganz viele Sportarten neu kennen“, sagt er.
Zudem müssen die FSJler 25 Seminartage belegen und haben dabei eine recht große Auswahl. Der Fußballer entschied sich für seinen anderen geliebten Sport: Tennis. So wird er nach den Seminaren auch einen Tennislehrerschein in der Tasche haben. „Da hat man viele Möglichkeiten und kann viele Richtungen einschlagen“, sagt Lippek über die Seminare.
Die Tribüne im VfL-Stadion haben er und sein Teamkollege Fabio Lembke dreieinhalb Wochen lang saniert. Langeweile kommt nicht auf. Lembke war auch FSJler, hat mittlerweile aber eine Ausbildung bei der Sparkasse begonnen. Lippek zieht sein Jahr durch, hat sich aber schon neu orientiert: Im August beginnt er eine Ausbildung in Hamburg als Mechatroniker für Industrie-Prozesse. Lippek hat schon sehr viel mitgenommen als FSJler, wie er betont, er sei mit seinen Aufgaben gewachsen.
Lippek lernt, auf fremde Menschen zuzugehen
„Durch den Kontakt zu Kindern und Menschen kann ich leichter vor Gruppen sprechen. Mir fällt es auch viel leichter, auf fremde Menschen zuzugehen. Und ich habe Verantwortung“, zieht Matthias Lippek für sich eine positive Bilanz.
Quelle: Stader Tageblatt
