Der Klassenerhalt in der Landesliga ist für die Frauen des VfL Güldenstern Stade inzwischen zehn Punkte entfernt. Auch als Gastgeber beim Ladies Cup gab es kein Erfolgserlebnis. Warum die Hoffnung auf die Rettung trotzdem groß ist.
Stade. Norman Pehmüller ärgert sich. „Du hast die Chance, als Gastgeber weiterzukommen und spielst dann so.“ Gerade hat sein Team das letzte Gruppenspiel beim „Wohnstätte Ladies Cup“ am Freitagabend mit 1:3 gegen den TSV Apensen verloren. Damit haben sich die Damen des VfL Güldenstern als Gruppenletzter nur für das Spiel um Platz sieben von acht qualifiziert.
Seine Spielerinnen seien blockiert, sagt Pehmüller, der die Staderinnen seit Sommer trainiert. „Ich bin gekommen, um langfristig etwas zu entwickeln“, sagt Pehmüller. In einer von Personalmangel und ausbleibenden Erfolgserlebnissen geprägten Hinrunde war dies bisher nicht möglich.
Pehmüller vermisst eine Stürmerin
Die Konsequenz ist der letzte Platz in der Landesliga Lüneburg, nur vier Punkte stehen bei den Staderinnen zu Buche. „Hätten wir eine richtige Stürmerin, stünden wir jetzt nicht ganz unten“, ist sich Pehmüller sicher. Er wünscht sich eine Spielerin mit Torriecher, die nicht lange überlegt, die Bälle einfach ins Tor knallt.
Neuzugänge stünden für den Winter allerdings nicht an. „Ich habe mir den Mund fusselig geredet, leider ohne Erfolg“, sagt Pehmüller. Gibt es eine Sofortlösung für das Sturmproblem in den eigenen Reihen? Die 16-Jährige Lael Lieder verfüge laut Pehmüller zwar bereits über gute Spielintelligenz und Einsatz, sei aber mehr die Lösung der Zukunft. Die „sehr intelligente“, aber auch langzeitverletzte Stürmerin Leonie Vollmers sei eine weitere Möglichkeit, wenn sie fit ist.
Vom Offensivproblem der Stader Hinrunde ist am Freitagabend überraschend wenig zu merken. Dem 2:1-Auftaktsieg gegen den SSV Besiegdas 03 Magdeburg folgte ein 2:3 gegen Victoria Hamburg. Nach der Niederlage gegen Apensen blieb noch das Platzierungsspiel gegen den FC Oste/Oldendorf.
Zwar ging dieses nach einem 3:3 noch im Neunmeterschießen verloren, doch erneut zeigte Stade gute Ansätze gegen den ambitionierten Ligakonkurrenten. Und Lael Lieder deutete mit einem strammen Volleyschuss in den rechten Torwinkel an, dass sie vielleicht mehr ist als nur eine Zukunftslösung.
Stimmung im Team trotz schlechter Hinrunde intakt
„Die Stimmung im Team ist gut“, sagt Vanessa Draack. Die 24-jährige Mittelfeldspielerin und ihre Teamkolleginnen hätten einen Strich unter die Hinrunde gemacht und seien nun voll fokussiert auf den Klassenerhalt „Inzwischen hat sich das Team zu einer Einheit entwickelt“, sagt Draack.
In einem Gespräch zwischen Mannschaft und Trainer wurde Kritik ausgetauscht. „Norman lässt uns recht frei spielen“, sagt Draack. In der Rückrunde wird nun ein strengerer taktischer Ansatz gewählt.
Ebenso wie seine Spielerinnen ist auch Trainer Norman Pehmüller hoffnungsvoll, den Klassenerhalt schaffen zu können. „Wir glauben noch dran“, sagt er.
Auch für die anderen Stader Teams war der Ladies Cup nicht sonderlich erfolgreich. Neben dem VfL belegten der FC Oste/Oldendorf, der TSV Apensen und die SV Ahlerstedt/Ottendorf die letzten vier Plätze. Sieger des Turniers wurde der Eimsbüttler TV.