VfL Güldenstern Stade – VfL Westercelle 2:1. In der 80. Minute ist Philipp Aue sicherlich der glücklichste Mensch im Stader Stadion. Mit einem wunderbaren Heber nach einem Freistoß erzielt er den 2:1-Siegtreffer ins lange Eck. Nachdem er in der jubelnden Mannschaftstraube verschwunden war, streckt er beide Zeigefinger aus, zeigt mit ihnen gen bewölkten Himmel und schickt einen glückseligen Blick hinterher, während er zum Mittelpunkt trottet. Das ist Erlösung pur. „Den schwersten von seinen Dingern macht er“, sagt Trainer Matthias Quadt. In der Kabine sei Philipp Aue nicht der glücklichste Spieler gewesen, er habe sich vielmehr über seine vielen vergebenen Chancen geärgert, verrät Quadt.

Der VfL Güldenstern Stade macht gegen den Tabellenführer der Abstiegsrunde vieles richtig. Schon nach zwei Minuten wird ein Aue-Abschluss geblockt. Nur zwei Minuten später bereitet er stark vor über die linke Angriffsseite, doch Matthias Lippek verpasst die Hereingabe um eine Fußspitze. In der siebten Minute wird der abermals agile und formstarke Rabie Mselmi von den Beinen geholt. Robin Hübner knallt den Freistoß aus 20 Metern an die Unterlatte, von wo der Ball an den Arm von VfL-Torhüter Frederic Baars springt und zum 1:0 im Tor landet. Baars treibt die Stader in Hälfte eins zur Verzweiflung mit seinen Paraden, besonders Aue. In der 40. Minute verzweifelt Aue an sich selbst, als er eine 100-Prozentige frei am langen Eck vergibt. Die Stader hätten mit 3:0 oder 4:0 in die Pause gehen können. Torhüter Fabian Klinkmann, der kommende Saison zum Oberligisten Heeslinger SC geht, vereitelt vor der Pause per Großtat noch den Ausgleich.

Gleich nach dem Seitenwechsel ist es erneut Aue, der schon kläglich eine erneute 100-Prozentige am leeren Tor vorbeischiebt. Danach übernimmt der VfL Westercelle das Spiel. „Da haben sie sich 20 Minuten nicht an den Matchplan gehalten“, sagt Quadt, das sei noch immer ein Lernprozess. Durch einen unnötigen Foulelfmeter kommt der VfL zum Ausgleich. „Da dachte ich schon, dass wir sogar noch verlieren“, gibt Quadt zu. Doch die Stader bäumen sich nochmals auf. Und dann macht Aue sein „schwerstes Ding“ per Heber. „Am Ende haben wir natürlich völlig verdient gewonnen“, sagt Quadt. Tore: 1:0 (7.) Hübner, 1:1 (70. FE) Boie, 2:1 (80.) Aue. Nächstes Spiel: Stade – Breese-Langendorf (So., 8. Mai, 15 Uhr).

VSV Hedendorf/Neukloster – VfL Breese-Langendorf 5:0. Vom Klassenerhalt will VSV-Trainer Björn Stobbe noch nichts wissen, das gebe die Konstellation nicht her, weil man noch nicht wisse, wie viele Absteiger es geben wird. Nach dem deutlichen Sieg gegen den Tabellenletzten setzte Stobbe lieber an zur „Klage auf ganz hohem Niveau“. „Wir haben kein gutes Spiel gemacht, waren aber brutal effizient“, so Stobbe. Seine Mannschaft machte aus sechs Chancen fünf Tore. Dem Gegner zollte er seinen Respekt. Der VfL zeige stets gute Leistungen, nutze seine Chancen aber nicht.

Tore: 1:0 (25. Unruh, 2:0 (55.) Unruh, 3:0 (62.) Scheppeit, 4:0 (69.) Stahl, 5:0 (77.) Mercan.

Nächstes Spiel: Uelzen – VSV (Sbd., 30. April, 15 Uhr).

ASC Cranz-Estebrügge – Teutonia Uelzen 2:3. Beim ASC hat Walerij Hettich am Donnerstag seine erste Trainingseinheit absolviert. „Da er ab der kommenden Saison sowieso Trainer geworden wäre, haben wir uns alle zusammen dafür entschieden, dass er die Mannschaft am besten schon jetzt kennenlernt“, sagt Nihat Sagir, der die Mannschaft übernommen hatte, nachdem Trainer Daniel Schröder während der Qualifikationsrunde hingeschmissen hatte. In seinem ersten Spiel attestierte Hettich seiner neuen Mannschaft, dass sie mit dem Gegner komplett auf demselben Niveau gewesen sei. „Aber wir haben unsere Chancen nicht konsequent genug genutzt oder nicht zu Ende gespielt.“ Torschütze Henrik Kulcke hatte auch noch Alupech. Der ASC hätte deutlich höher führen können als 1:0. Dann glich Marc Stubbe für Uelzen per Eigentor aus und es folgte noch das schnelle 1:2. Tore: 1:0 (39.) Kulcke, 1:1 (66. ET) Stubbe, 1:2 (69.) Mühlenhaupt, 1:3 (81.) Hatt, 2:3 (90.) Pöppe. Nächstes Spiel: ASC – Breese-Langendorf (Sbd., 30 April, 17.30 Uhr).

Aufstiegsrunde

TSV Etelsen – TuS Harsefeld 1:3. Obwohl Jan-Luca Lange einen Handelfmeter nutzte, um den Underdog früh in Führung zu bringen, zeigte sich der TuS vom Rückstand wenig beeindruckt. „Wir haben schon oft genug angesprochen, dass wir uns von einem Rückstand nicht aus dem Konzept bringen lassen dürfen – darauf waren wir vorbereitet“, so Trainer Julian Geils. „Wir waren, auch wenn wir uns noch keine guten Möglichkeiten erarbeitet hatten, gut im Spiel.“ Schließlich war es eine Standardsituation, die den Aufstiegsaspiranten zurück ins Spiel brachte. Nach einem Freistoß von Nico Osuch stieg Kapitän Danny Berner hoch und nickte ein.

Nach dem Seitenwechsel legte Harsefeld dann vor, weil Manuel Detje ansehnlich vollstreckte. In einer Phase, in der die Gäste das Spiel dominierten, ohne zwingend zu werden, holten sie doch zum finalen Schlag aus. Sven Tomelzick beantworte mit dem 3:1 alle offenen Fragen.Tore: 1:0 (6., HE) Lange, 1:1 (14.) Berner, 1:2 (47.) Detje, 1:3 (73.) Tomelzick. Nächstes Spiel: Harsefeld – A/O (Sbd., 7. Mai., 16 Uhr)

TSV Elstorf – FC Verden 04 0:0. Der TSV Elstorf avanciert zum Zünglein an der Waage und tut mit seinem ersten Punktgewinn vor allem A/O und dem TuS Harsefeld einen Gefallen. Die Elstorfer haben mit einer sehr konzentrierten Leistung dem FC Verden einen Punkt abgetrotzt. Der Favorit hatte viel Ballbesitz und Feldvorteile, der TSV ließ aber keine klaren Möglichkeiten zu. „Das war heute defensiv, taktisch und leidenschaftlich eine Top-Leistung“, lobt Trainer hartmut Mattfeldt. „Wir haben unsere Lehren aus der Vorwoche gezogen, die Räume enger gemacht und die individuellen Fehler abgestellt. Verden hatte keine klare Torchance, deswegen ist der Punkt aus meiner Sicht verdient.“ Nächstes Spiel: Elstorf – Lüneburg (So., 8. Mai., 15 Uhr).

SV Drochtersen/Assel II – SV Ahlerstedt/Ottendorf 1:2. Bei A/O gab es kein Halten mehr, als Niklas Niekerken in der vierten Minute der Nachspielzeit den 2:1-Siegtreffer markierte. Die Bank um Trainer Malte Bösch sprintete über den halben Platz zu ihrem Torschützen.

Aber der Reihe nach: D/A II bekam mit Torhüter Patrick Siefkes und Nico von der Reith zwei Leistungsträger aus dem Regionalliga-Kader dazu. „Solche Spieler sind Vorbilder und D/A-Legenden, von denen meine Jungs nur lernen können“, betont D/A-Coach Benjamin Zielke. Für Bösch und sein Team war die Verstärkung „nur zusätzliche Motivation“. Die Ahlerstedter begannen mit mehr Spielkontrolle und drückten der Partie ihrem Stempel auf. Im zweiten Teil des ersten Durchgangs übernahm D/A das Kommando und suchte aktiver den Vorwärtsgang. Der Showdown verschleppte sich aber in eine turbulente Schlussphase.

Ein abgefälschter Freistoß von Malcom Brunkhorst landete bei Marcel Brunsch, der handlungsschnell vollstreckte. Die Freude über den Treffer war aber nur von kurzer Dauer, weil Nick Dehde nur fünf Minuten später nach ruhendem Ball ausglich. Für Dehde war kurz danach Schluss, weil er gegen Brunkhorst zu spät kam und die Ampelkarte sah. Als die Zeichen auf Punkteteilung standen, holte A/O zum Lucky-Punch aus. Ein Freistoß von Merten Hiller landete vor den Füßen von Niekerken, der aus sieben Metern einnetzte.

„Das ist das Spielglück, was du als Tabellenführer hast“, haderte Zielke. In diesen Spielen seien Kleinigkeiten entscheidend, die der Ligaprimus auf seiner Seite hatte. „Ich bin stolz auf die Jungs“, lobt Bösch, dessen Team Ausfälle zu beklagen hatte. „Der breite Kader zahlt sich aus, ich freue mich heute sehr.“ Tore: 0:1 (78.) Brunsch, 1:1 (83.) Dehde, 1:2 (90.+4) Niekerken. Gelb-Rot: Dehde (85.) Nächste Spiele: TB Lüneburg – D/A II (Do., 5. Mai., 20 Uhr), Harsefeld – A/O (Sbd., 7. Mai., 16 Uhr).

Quelle: Stader Tageblatt

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