Der Befreiungsschlag gelingt beim vierten Anlauf. Der Fußball-Landesligist VfL Güldenstern Stade gewinnt gegen Ottersberg das erste Spiel. Das 2:1 gerät in der zweiten Halbzeit zur Zitterpartie. Aber nach dem Abpfiff genießen die Stader den Moment.

In der 25. Minute schreit sich Philipp Aue den ganzen Frust von der Seele. Der Linksaußen war seinem Gegenspieler nach einem starken Diagonalball davongelaufen und schob den Ball sehr überlegt an TSV-Torwart Leon-Paul Seeger vorbei. Zwei Minuten später jubelt die Mannschaft des VfL Güldenstern Stade im Knäuel. Diesmal noch lauter, noch ausgelassener. Aue hatte Marvin Alidemi auf der linken Seite geschickt. Der lupfte den Ball ganz frech über Seeger ins Ottersberger Tor.

2:0. Eine beruhigende Führung. So etwas kannten die Stader Spieler bis zu diesem Sonntag noch nicht. In den drei Spielen zuvor hatten sie das Nachsehen und schossen dabei lediglich einen Treffer, der nichts mehr zur Sache tat. Die Tatsache, dass der VfL Güldenstern Stade vor den beiden Toren im Spiel gegen Ottersberg zwar dominant in der Abwehr auftrat, im Mittelfeld im Spiel nach vorne aber einen Fehlpass nach dem anderen produzierte, war schnell vergessen. „Mit den Toren kam das Selbstvertrauen“, sagt Co-Trainer Matthias Quadt. Nach den Toren habe die Mannschaft Fußball gespielt. Nach den nicht ganz so positiven Wochen zuvor, in denen die breite Brust fehlte, sei der Sieg verdient gewesen.

Stader atmen nach Schlusspfiff aus

Nach dem Schlusspfiff durch Schiedsrichter Mirko Wendt atmen die Stader Fußballer vernehmlich aus. Geschafft. Erleichtert. Glücklich. Denn bis auf zwei Gelegenheiten kurz nach der Halbzeit glichen die zweiten 45 Minuten einer Zitterpartie. Nach dem Anschlusstreffer in der 74. Minute wurden die Knie immer weicher. Stades Torwart Fabian Klinkmann musste mehrfach retten. „Nach dem Anschlusstor standen wir nicht stabil“, sagt Trainer Dennis Mandel. Es fehlten die Typen, die auf dem Platz sagen, dass nichts los sei. Noch. „Was das angeht, sind wir in der Findungsphase. Leistungsträger müssen sich herauskristallisieren“, so der Coach. Das könne dauern, das benötige Zeit.

Denn auch Stade geht zwischenzeitlich auf dem Zahnfleisch. Die Liste der Verletzten ist lang. Gegen Ottersberg durfte Pascal Voigt nach Adduktorenproblemen und mehreren Wochen Pause wenigstens in der zweiten Halbzeit mitwirken. Luca Dammann spielte eine Viertelstunde trotz einer Schambeinentzündung. Mit großem Jubel bedacht haben die Stader Zuschauer die Rückkehr von Niklas Aue auf den Rasen. Zwei Jahre lang bestritt der nach einem Kreuzbandriss und einer Meniskusverletzung kein Spiel mehr.

„Wir sind auf einem guten Weg, agieren griffig und steigern uns stetig“, sagt Trainer Dennis Mandel. Und auch die Zitterpartie gegen Ottersberg nach der Pause ließ ihn am Sieg nicht zweifeln. „Mir war nicht unwohl. Ich weiß, wie hart wir trainiert haben.“

Die Statistik

Tore: 1:0 (25.) Aue, 2:0 (27.) Alidemi, 2:1 (74.) Karaca

VfL Güldenstern Stade: Klinkmann, Burmester, F. Dammann, von Salzen, Alidemi (70. N. Aue), Hübner (90. Vollmers), P. Aue, Lippek, Bartels (64. Voigt), Holthusen, Neufang (78. L. Dammann)

Nächstes Spiel: VfL Güldenstern Stade – ASC Cranz-Estebrügge (So., 11. Oktober, 15 Uhr, Ottenbeck)

Foto-Galerie

Eine Bildergalerie des Spiels gibt es bei www.fupa.net

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