Der Fußball-Landesliga-Aufsteiger VSV Hedendorf/Neukloster hat das Duell gegen den VfL Güldenstern Stade mit 3:1 gewonnen. Joker Sarah Wohlers traf doppelt. Das Spiel unterstreicht, was in Hedendorf derzeit gut läuft und womit Stade zu kämpfen hat.

Viele Teams laufen gegen eine Wand, wenn sie aus der Bezirks- in die Landesliga der Frauen aufsteigen. Sie müssen sich in der stärkeren Klasse zunächst akklimatisieren. Aber es gibt Ausnahmen: Dem VfL Güldenstern Stade gelang dieser Schritt in der vergangenen Saison mit Bravour und die VSV Hedendorf/Neukloster machen es in diesem Jahr noch besser. Das Team von Benjamin Saul feierte zu Saisonbeginn (nach zehnjähriger Abstinenz) ihr Landesliga-Comeback. Jetzt scheinen die Fußballerinnen auf einer Welle der Euphorie zu surfen.

„Wir kämpfen zusammen und fangen uns gegenseitig auf“, sagt Saul nach dem verdienten Derby-Sieg. Wieder sei eine kompakte Teamleistung verantwortlich für den Erfolg gewesen. Die Mannschaft scheint so gefestigt, dass sie sich auch von einem Rückstand nicht aus der Ruhe bringen lässt, sondern mit druckvollem Spiel nach vorne reagiert. „Viele Spielerinnen sind in Topform und wir haben wenige Verletzte“, sagt Saul. Zudem können die VSV Ausfälle kompensieren, da das Team in der Breite gut besetzt ist: Sarah Wohlers trifft direkt nach ihrer Einwechslung zum 1:2 und sorgt wenig später für die Vorentscheidung.

Integrationsprozess für nächste Saison beginnt

Hedendorf leistet sich zwar auch mal einen Aussetzer, wie gegen Schlusslicht SG Nartum/Horstedt (1:1), nistet sich aber immer weiter im oberen Mittelfeld ein. Dass die VSV irgendwann in ein Loch fallen, ist zwar durchaus möglich, das Trainerteam steuert aber bereits dagegen: In einigen Wochen ist Winterpause, viele Plätze sind dann gesperrt. Da die VSV auf einem Kunstrasenplatz aber auch in der kalten Jahreszeit unter besten Bedingungen trainieren können, bleibt man eher im Rhythmus. Zudem ist eine längere Vorbereitung geplant, damit auch Urlauber, zwischenzeitlich Kranke und Verletzte auf rund vier Wochen Training kommen. Zudem will Saul in Testspielen bereits B-Mädchen einsetzen, um mit dem Integrationsprozess für die neue Saison zu beginnen.

In Stade verläuft die Formkurve vollkommen anders. Nach einer guten ersten Landesliga-Saison steht das Team von Joachim Höft mit nur fünf Zählern aus sieben Spielen direkt über den Abstiegsplätzen. Stade muss derzeit auf einige Stammspielerinnen verzichten. „Das wäre aber nur die einfachste Ausrede“, sagt Höft. Er findet: „Wir haben so viele tolle und gute Spielerinnen, auch in der Zweiten und den B-Mädchen, die ihre Sache absolut klasse machen.“

Kleine Krise im jungen Team

Das Team habe vielmehr mentale Probleme. Gemeint sind Einstellung, Selbstvertrauen und Aggressivität. „Daran arbeiten wir“, sagt Höft. Nach der 1:6-Niederlage gegen den ATSV Scharmbeckstotel ist gegen Hedendorf/Neukloster bereits eine Besserung zu erkennen. „Alle waren motiviert, haben mitgezogen und füreinander gekämpft“, sagt der Trainer. Nur für etwas Zählbares hat es nicht gereicht.

Das spielerisch hoch veranlagte Team befindet sich derzeit in einer ungewohnten Situation: Es steckt in einer kleinen Krise. Das ist für die jungen Spielerinnen Neuland. „Wir müssen lernen, mit dem neuen Druck umzugehen und aggressiver zu sein“, sagt der Coach. Ein Erfolgserlebnis würde helfen – am besten schon am kommenden Sonntag, 13 Uhr, gegen den MTV Barum II. Höft ist sich sicher: „Wir kommen stärker zurück.“

Tore: 1:0 (20.) Kobow, 1:1 (41.) Engelken, 1:2 (51.) Wohlers, 1:3 (64.) Wohlers.

Quelle: Stader Tageblatt /Wertgen

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