LANDKREIS. In der Landesliga Lüneburg startet die restliche Rückrunde am Sonnabend mit einem Derby-Kracher: Der zweitplatzierte TuS Harsefeld empfängt die SV Ahlerstedt/Ottendorf (4.). Die wichtigsten Zahlen und Fakten zu allen vier heimischen Vertretern.
Von Mario Battmer, Niklas König, Marcus Lütje, Wolfgang Nitschke und Tim Scholz
TuS Harsefeld
Die Harsefelder spielen eine hervorragende Runde – 13 Siegen stehen zwei Niederlagen und zwei Remis gegenüber, sodass der TuS das einzige Team ist, dass Tabellenführer Celle auf den Fersen bleiben konnte. Eine bedeutende Rolle dabei spielt die starke Defensive des TuS, die im Schnitt weniger als ein Gegentor pro Spiel kassiert. Vorne trifft der 21-jährige Pascal Schawaller (Foto), wie er will: Der junge Angreifer führt die interne Torjägerliste mit neun Treffern an – dabei kommt er verletzungsbedingt gerade einmal auf zehn Einsätze.
Bereits dreimal mussten die Harsefelder länger als eine Halbzeit in Unterzahl agieren, da die Referees einem TuS-Spieler noch vor dem Seitenwechsel die Ampelkarte zeigten. Gleich zweimal erwischte es Alexander Martens (32), den innerhalb von drei Wochen jeweils das gleiche Schicksal ereilte: Beide Male sah der Mittelfeldmann in einem Abstand von wenigen Minuten zwei teilweise überzogene Gelbe Karten. Dass der TuS aber mit Unterzahlsituationen umzugehen weiß, hat die Hinrunde ebenfalls gezeigt: Keine der drei mit zehn Spielern beendeten Partien ging verloren.
SV Ahlerstedt/Ottendorf
Die Elf aus dem Auetal hat allen Grund, die übrigen Partien mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen anzugehen. Gelang der Spielvereinigung in den ersten acht Spielen bloß ein Sieg, folgte eine beeindruckende Serie. Zwischen dem 9. und 17. Spieltag gelangen dem Team acht Siege in neun Begegnungen und der Sprung auf Rang vier. Nur drei der neun Siege gelangen A/O dabei zu Hause. Zur ohnehin spielstarken Offensive um Jannes Wulff (19 Jahre/9 Tore), Süleyman Yaman (22/7), Martin Sattler (19/4) und Co soll sich in der Rückrunde auch Corvin Höft gesellen. Der 24-Jährige, in der Aufstiegssaison 2016/17 mit 24 Treffern einer der herausragenden Akteure, kam in dieser Saison bisher nicht zum Einsatz. Außenverteidiger Erhan Danaci (23) dagegen hat sich bei einem Hallenturnier eine Kreuzbandverletzung zugezogen und wird in dieser Saison womöglich nicht mehr für A/O auflaufen.
Das Auftaktprogramm von A/O hat es in sich: Auf Derbys gegen Harsefeld und Stade folgen Begegnungen gegen die Topteams Eintracht Lüneburg und Celle, einige Wochen später geht es am Ostermontag im Halbfinale des Bezirkspokals zum SV Küsten. Gestaltet die Bösch-Elf diese Wochen erfolgreich, stehen die Chancen gut, auf eine sehr erfolgreiche Spielzeit zurückblicken zu können.
VfL Güldenstern Stade
Im ersten Jahr nach dem Aufstieg befindet sich der VfL Güldenstern im Soll. Das Team von Dirk Dammann und Matthias Quadt belegt punktgleich mit D/A II den ersten Nichtabstiegsplatz. Hilfreich gestaltet sich die Heimstärke: Fünf ihrer sechs Saisonsiege fuhren die Stader auf heimischer Anlage ein, nur die beiden Spitzenteams Celle (8 Heimsiege) und Harsefeld (7) waren besser. Einer dieser Heimsiege war gleichzeitig der bisher höchste Sieg der laufenden Landesligasaison: Am 15. Spieltag gelang dem VfL ein 8:1 gegen Teutonia Uelzen. Nicht nur in diesem Spiel haben die Stader ihre Offensivkraft bewiesen: Von allen Teams aus der unteren Tabellenhälfte zeigte sich der VfL mit 34 Treffern am treffsichersten. Auswärts zeichnet sich ein gegenteiliges Bild: Auf fremden Plätzen fuhren die Stader erst fünf Punkte ein. Auch die direkten Duelle gegen die anderen Kreisvertreter standen unter keinem guten Stern – alle drei Derbys gingen verloren.
Während der Hinrunde hatten die Stader mit argem Verletzungspech zu kämpfen. Mit Nick Hammann und Niklas Aue traf es zwei Spieler mit einem Kreuzbandriss, die Sommerneuzugänge Tim Hinrichs und Jannik Holthusen wurden noch nicht einmal eingesetzt. Auch dies ist ein Grund, weshalb Quadt/Dammann bereits sieben Spieler eingesetzt hat, die noch für die A-Jugend spielberechtigt sind.
SV Drochtersen/Assel II
Ähnlich wie die punktgleichen Stader setzt auch die Kehdinger Regionalligareserve auf die Jugend. Im Tor vertraut Trainer Hannes Schulz, der in der Hinserie in drei Spielen selbst auflief, mit Tobias Dreyer und Julian Quack zwei 18-jährigen Schlussmännern. Neben den beiden Torhütern kamen im Laufe der Hinrunde zehn weitere Spieler zum Einsatz, die 20 Jahre alt oder jünger sind.
In einigen Partien musste das verjüngte Team Lehrgeld zahlen und teilweise empfindliche Niederlagen einstecken, sodass 39 Gegentore auf dem Konto stehen, die nur von den Schlusslichtern Winsen/Luhe und Ritterhude übertroffen werden. Ähnlich wie A/O hat auch D/A zum Auftakt einige schwere Brocken aus dem Weg zu räumen: Auf das Gellersen-Spiel folgen Derbys gegen Harsefeld und Stade und anschließend mit Eintracht Lüneburg und Celle Spitzengegner. Dass die Schulz-Elf an guten Tagen ein mehr als unbequemer Gegner sein kann, hat sie aber bereits in der Hinrunde bewiesen – so konnte Drochtersen gegen die in der Top 5 angesiedelten Lüneburger Mannschaften Eintracht (3:0) und Treubund (3:1) deutliche Auswärtssiege feiern.
Quelle: Stader Tageblatt