Die 1:4-Heimspielniederlage gegen D/A II hat das Abstiegsszenario beim VfL Güldenstern Stade nochmals konkretisiert. Die Stader setzen sich mit der Situation realistisch auseinander und hoffen auf eine schlagkräftige Truppe in der nächsten Saison.
Stade. Dass im Fußball alles möglich ist, weiß Niels Gramkow leidlich aus eigener Erfahrung. Auf ein kleines Wunder wagt der sportliche Leiter des VfL Güldenstern Stade aber nicht großartig zu hoffen. „Wir können die Situation realistisch einschätzen“, sagt Gramkow. Trotz des theoretisch noch möglichen Klassenerhalts, müssen sich die Stader mit dem Abstieg in die Bezirksliga anfreunden und die Planungen darauf ausrichten.
Der Blick auf die Tabelle könnte noch zum Rechnen animieren. Doch die Mannschaften über dem Strich und damit direkt vor dem VfL Güldenstern Stade haben drei Spiele weniger und lassen vermutlich nicht mehr genügend Federn.
Da hat sich in den vergangenen Wochen auch der TB Uphusen hingearbeitet. Mit diesem Gegner verbindet Gramkow noch eine bittere Erinnerung. In der Landesligasaison 2012/13 wurde Uphusen Meister, verlor aber am letzten Spieltag unerwartet gegen Etelsen. Die TuS Güldenstern Stade verlor ebenso in Bornreihe und stieg mit 40 Punkten aufgrund des schlechteren Torverhältnisses zu Etelsen ab. Damals konnten Gramkow und Trainerkollege Martin König den sofortigen Wiederaufstieg wie geplant meistern.
Das wäre auch die Wunschvorstellung für die nächste Saison
Stand jetzt wird der große Kern der Mannschaft bestehen bleiben. Schon im November haben die meisten Spieler für die kommende Saison zugesagt. „Ich führe aber derzeit noch einmal mit allen Gespräche“, sagt Gramkow. Sollte der Abstieg Fakt sein, sei ein Umdenken bei so manchem Spieler immer noch möglich, weiß Gramkow. „Da müssen wir uns nichts vormachen.“
Der VfL Güldenstern Stade will natürlich mit einer Mannschaft in die nächste Saison gehen, die für einen sofortigen Wiederaufstieg gerüstet ist. „Wer geht unseren Weg so intensiv mit, dass wir eine gute Rolle spielen“, umschreibt Gramkow das Profil der Spieler, die sich mit dem Stadtverein identifizieren sollen.
Gramkow sagt, dass der VfL Güldenstern Stade „grundsätzlich einen Landesliga-Kader hat“. Mit dieser Mannschaft, sofern sie wie geplant im Kern erhalten bleibt, könnten in der kommenden Saison Ziele erreicht werden. „Wir müssen aber aus unseren Fehlern lernen“, sagt Gramkow.
Aus Fehlern lernen und die Bezirksliga schon im Blick
Das größte Manko in dieser Saison war die Trainingsbeteiligung. Diese mahnte der sportliche Leiter schon im November an, als Trainer Jörn Augustin nach acht Niederlagen in Folge zurückgetreten war und Matthias Quadt zurückgeholt wurde. Unter der Quantität leide das Training nicht, sagt Gramkow. Doch die meisten Spieler nehmen aus beruflichen und privaten Gründen oder verletzungsbedingt „nicht das nötige gesamte Programm mit“, wie es Gramkow ausdrückt. „Daran müssen wir arbeiten.“
Die Stader beobachten natürlich auch die Entwicklung in der Bezirksliga. Schafft Tabellenführer VSV Hedendorf/Neukloster den Aufstieg? Oder wird er noch von RW Cuxhaven mit Ex-D/A-Trainer Lars Uder abgefangen? RW würde in die kommende Saison sehr ambitioniert und sicherlich verstärkt gehen. Ein Szenario wie in der Saison 2016/17 wäre denkbar. Damals wollte der VfL Güldenstern Stade als frisch fusionierter Verein mit dem Trainer-Duo Martin König und Gramkow zurück in die Landesliga. Doch Absteiger A/O war trotz eines Umbruchs stärker. Stade musste noch eine Ehrenrunde drehen.
Ex-Stader im D/A-Team treffen gegen den VfL Güldenstern Stade
D/A II kam nun nach Stade, um keine Geschenke zu verteilen. Die vier Niederlagen in Folge „schmerzen mit Blick auf die Tabelle“, wie D/A-Trainer Benjamin Zielke sagt. „Wir hatten in allen Spielen hochkarätige Chancen zur Führung“, so Zielke, dann wären die Spiele anders verlaufen.
Gegen Stade gelang dem Ex-Stader Maurits Nagel schon nach zwei Minuten die Führung. „Das hat uns natürlich sehr geholfen“, so Zielke. Nach dem 1:2-Anschlusstreffer durch Luca Dammann hätte das Spiel kippen können. Doch Philipp Aue traf schnell zum 3:1 gegen seinen Ex-Verein.
„Wir hoffen jetzt auf eine Siegesserie“, sagt Zielke, um das Tabellenbild zu verschönern. Die Stader lesen die Tabelle ohne große Erwartungen.
Quelle: Stader Tageblatt