Beim großen Kreispokal-Finaltag in Hedendorf ist ein Pokal bei den gastgebenden VSV geblieben. Die Fußballerinnen der FSV Bliedersdorf/Nottensdorf machten das Double perfekt. Und der Deinster SV krönte sich nun doch noch.
Im vergangenen Jahr hatte der MTV Hammah noch den Zuschlag bekommen, den Finaltag des Kreispokals im Jubiläumsjahr auszutragen. Die VSV Hedendorf/Neukloster zelebrierten ihr 100-jähriges Bestehen mit eigenen Veranstaltungen und durften in diesem Jahr nun den Finaltag organisieren. Jubiläums-Shirts wurden verkauft und für den geplanten Kabinen-Neubau konnte an den Buden und Ständen einiges dazuverdient werden. Die Organisation war rundum gelungen und so lief der lange Tag mit sechs Finalspielen auch rund.
Gute Organisation und friedliche Stimmung
Michael Koch, Spielausschuss-Vorsitzender des NFV-Kreis Stade, freute sich nach dem langen Tag – er war vor 9 Uhr auf der Anlage und verabschiedete sich nach 22 Uhr – über die „friedliche Stimmung“. „Es lief alles so, wie wir uns das vorgestellt haben“, sagte Koch. Mit mehr als 900 Zuschauern über den Tag verteilt, konnten der NFV und die VSV Hedendorf/Neukloster auch zufrieden sein, da es in Stade, Buxtehude und im Landkreis einige attraktive Konkurrenzveranstaltungen gab. Der VSV-Vorsitzende Lutz Becker zeigte sich ebenso sehr zufrieden. Er lobte ausdrücklich die Hauptorganisatoren, Fußball-Abteilungsleiter Torsten Freese und Sascha Scharf sowie Vereinsheimbetreiber Marko Rosnau.
Einer von zwei Pokalen bleibt in Hedendorf
Die Ü40 sowie die Ü30 der VSV Hedendorf/Neukloster hatten sich bis ins Finale gekämpft und hofften auf Heimsiege. Der Ü40 war die Überraschung gegen den favorisierten VfL Güldenstern Stade nicht vergönnt, die Stader hatten beim 1:0-Sieg aber ordentlich zu kämpfen.
Die Ü30 der VSV wiederum ging als Favorit ins Finale gegen die AHSG Altes Land und machte es letztlich auch deutlich beim 5:0-Sieg. „Ein Pokal bleibt in Hedendorf“, sagte Stadionsprecher Peter Zenker lautstark ins Mikrofon. Die Freude der VSVer war groß.
Siegessicher war sich VSV-Stürmer Jendrik Matthies schon vor dem Finale. „Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn wir nicht gewinnen“, sagte er. Kein Wunder, liefen mit Christopher Gorgs und Dennis Maschmann zwei Stammspieler der abgelaufenen Landesligasaison auf. Und mit Alexander Weser, Sven Schlöffel, Luis Krone, Sven Ehlers oder Matthies selbst waren Spieler im Team, die problemlos in ersten Herrenteams aushelfen können.
Weser war es dann auch, der mit einem perfekten Freistoßtor den noch immer sehr starken Torhüter Sascha Walther überwinden konnte. Ansonsten ließ Walther den Favoriten verzweifeln. „Ein überragender Torhüter“, sagte Matthies, der nicht verstand, warum die Altländer beim 0:1-Pausenstand dann den Torhüter tauschten. Für den verdienten Frank Heister sollte es der gebührende Abschied mit 46 Jahren sein. Heister musste dann aber noch vier Tore, zwei von Matthies selbst, hinnehmen. „Letztlich waren wir die klar bessere Mannschaft“, so Matthies. Der Sieg wurde kräftig und lange im Vereinsheim gefeiert. Aber ohne Matthies, der musste zu einem Konzert in den Hamburger Stadtpark.
Eine perfekte Saison mit Meistertitel und Pokalsieg
Die Fußballerinnen der FSV Bliedersdorf/Nottensdorf kamen als Meister der 1. Kreisklasse Stade/Harburg nach Hedendorf. Ins Finale gegen den Kreisligisten TVV Neu Wulmstorf aber gingen sie als Außenseiter. Doch die FSV-Mannschaft hielt gegen den zukünftigen Ligakonkurrenten mit – und hatte dann das glücklichere Ende auf ihrer Seite. Nach einem 1:1-Unentschieden musste das Elfmeterschießen entscheiden. Bliedersdorf/Nottensdorf machte den Doublegewinn dann mit einem denkbar knappen 6:5 perfekt.
Das Frauenfinale der Frauen begann mit einer Schweigeminute. Thomas Baars, Platzwart und Trainer der Alten Herren sowie auch einstiger Trainer der Ligamannschaft des TVV Neu Wulmstorf, war am Vortag bei einem Fußballspiel verstorben.
Im Gegensatz zu den FSV-Frauen gelang der fünften Männermannschaft der SV Ahlerstedt/Ottendorf nicht der perfekte Saisonabschluss mit dem Doublegewinn. Der Meister der 3. Kreisklasse verlor als klarer Außenseiter das Finale der Kreisplakette mit 0:2 gegen den TSV Wiepenkathen II, der in der 1. Kreisklasse die Saison als Achter abschloss.
Versöhnlicher Saisonabschluss für den Deinster SV
Das Kreispokal-Finale zwischen den beiden Topteams der Fußball-Kreisliga, dem Vizemeister Deinster SV und dem VfL Güldenstern Stade II, war intensiv und umkämpft. Am Ende gewann der Deinster SV verdient mit 3:0.
Der Deinster SV, der zum zweiten Mal in Folge „nur“ Vizemeister geworden ist, wollte mit dem Sieg einen versöhnlichen Saisonabschluss. Die Stader standen zum zweiten Mal in Folge im Finale und wollten kein zweites Mal als Verlierer vom Platz gehen. Das waren die Voraussetzungen für ein heiß erwartetes Endspiel. Den Deinstern glückte ein perfekter Start. Henrik Hauschild erzielte das schnelle 1:0. In der Folge entwickelte sich bei hohen Temperaturen ein intensiver Schlagabtausch.
Nach der Pause drückten die Stader. Tim Engelken hatte mit seinem Kopfball die beste VfL-Chance. Dann bewies aber Deinstes Henrique Fuchs Klein seine Portion Extra-Klasse, seine starke Vorarbeit vollendete Nils von Salzen zum 2:0 (60.). „Da war das Spiel eigentlich entschieden“, sagte DSV-Trainer Filippo Callerame. Die Deinster ließen in der Folge vier Großchancen liegen, unter anderem war ein Lattentreffer von Moritz Glodeck dabei. Glodeck war dann aber in der 90. Minute der 3:0-Siegtreffer vergönnt. Damit hatten die Deinster ihren versöhnlichen Saisonabschluss. „Wer auf dem Weg ins Finale Meister Harsefeld und Wiepenkathen besiegt und im Finale mit Stade die letzte Top-Vier-Mannschaft aus der Kreisliga – der hat diesen Pokal verdient“, sagte Callerame.
Die Mannschaft feierte den Saisonabschluss auf dem Hof eines Spielers. „Und heute suchen wir den Pokal“, sagte Callerame am Sonntag und lachte.
Die Ü50 des Buxtehuder SV war der erste Sieger des langen Tages. Und einige von ihnen feierten noch bis zum Schluss im VSV-Vereinsheim. Die Buxtehuder besiegten die SV Ahlerstedt/Ottendorf überraschend deutlich mit 5:1. Am Dienstag folgt ein Bericht über die Mannschaft, deren Kern schon seit der Jugend zusammenspielt und deren Spieler auf erfolgreiche Laufbahnen zurückblicken.
Quelle: Stader Tageblatt / Fotos: Jörg Struwe