Der VfL Güldenstern Stade hat sich im Kampf um den Klassenerhalt in der Fußball-Landesliga Lüneburg den zweiten Sieg verdient, dafür genügte eine „fantastische“ Aktion. In der Meisterrunde setzte D/A II ein Ausrufezeichen.
Abstiegsrunde
VfL Güldenstern Stade – Teutonia Uelzen 1:0. Der Ball versprang auf dem sehr holperigen Rasen des Stader Stadions bei jedem Flachpass, die Spieler hatten ihre liebe Mühe, den Ball beim Annehmen zu kontrollieren. „Der Platz ist wirklich eine Katastrophe“, sagte VfL-Trainer Matthias Quadt. Spielkultur konnte so freilich nicht aufkommen. Im Abstiegskampf sei aber sowieso „nur Leidenschaft“ gefragt, sagte Quadt. Die durfte er seiner Mannschaft attestieren. Mehr aber nicht in der ersten Halbzeit, die gegen erschreckend harmlose Gäste schwach war. Torchancen gab es keine. Die Stader entwickelten aber bei ihren Standardsituationen einen Hauch von Torgefahr.
In der zweiten Halbzeit war der VfL dann weiterhin die agilere Mannschaft und war auch spielerisch überlegen. Das Stader Spiel kam trotz Holperrasens in die Nähe von Landesliganiveau. Bei den erarbeiteten Standards lag immer ein Tor in der Luft. Und dann kam der „fantastische“ Antritt von Rabie Mselmi, wie Quadt berechtigt lobte. Nils von Salzen behauptete den Ball stark gegen zwei Gegenspieler und passte auf Mselmi, der den Ball technisch fein mitnahm und zu einem 40-Meter-Sololauf ansetzte.
Bei zwei Attacken des Gegners kam er ins Straucheln, fiel aber nicht, den dritten Gegner ließ er an der Torauslinie aussteigen und passte mit viel Übersicht auf Metin Gök in den Strafraum. Gök verwandelte direkt und souverän. „Den macht nicht jeder so“, lobte Quadt auch den Abschluss. Die eingewechselten Fabian Wulff und Niklas Böttjer ließen ihre Großchancen noch liegen. Tor: 1:0 (67.) Gök. Nächstes Spiel: Westercelle – Stade (So., 3. April, 15 Uhr).
VSV Hedendorf/Neukloster – TSV Gellersen 4:0. Mit diesem Erfolg machen die Hedendorfer einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt. Allerdings waren es die Gäste, die die spielaktivere Mannschaft waren, nur die finale Durchschlagskraft vermissen ließen. Die besseren Chancen nutzten Nick Unruh (37.) und Can-Luca Aygör (42.) zum Doppelschlag vor der Pause. Bei ruhenden Bällen, die sich der TSV in einer Vielzahl erarbeitete, schädelte Dennis Maschmann das Leder verlässlich aus der Gefahrenzone.
„In der ersten Halbzeit waren wir nicht gut im Spiel, dafür aber brutal effektiv“, resümierte Trainer Björn Stobbe. „Wir sind dann mit dem beruhigenden Gefühl in die Kabine gegangen und haben eine richtig gute zweite Halbzeit gespielt.“ Ein Doppelpack von Jan-Hendrik Scheppeit machte alles klar. Für Gellersen passte es zu einem gebrauchten Tag, dass Marcel Wulf mit seinem Foulelfmeter an VSV-Keeper Sebastian Menzel scheiterte.
„Der Sieg war heute immens wichtig für uns“, so Stobbe. „Damit kommen erst mal keine Muss-Spiele auf uns zu.“ Tore: 1:0 (37.) Unruh, 2:0 (42.) Aygör, 3:0 und 4:0 (65., 75.) beide Scheppeit. Nächstes Spiel: VfL Breese-Langendorf – VSV (Sbd., 2. April, 16 Uhr).
Das Heimspiel des ASC Cranz-Estebrügge wurde kurzfristig und mit Zustimmung des ASC verlegt. Gegner VfL Breese-Langendorf beklagte Coronainfizierte.
Aufstiegsrunde
SV Blau-Weiß Bornreihe – SV Ahlerstedt/Ottendorf 0:0. Die Tabellenspitze in der Aufstiegsrunde rückt enger zusammen. Im Duell zweier direkter Konkurrenten lieferten sich Bornreihe und A/O einen packenden Kampf, um sich am Ende die Punkte zu teilen.
In der 25. Minute bot sich den Ahlerstedtern die beste Chance. Doch Bornreihe-Torwart Daniel Griesbach warf sich heldenhaft in den Schuss von Angreifer Marc Holler. „Wenn der reingeht“, so Coach Malte Bösch, „dann hätte das Spiel auch anders ausgehen können.“ So schenkten sich beide Vereine nichts und spielten bis zum Schluss jeweils auf den Dreier. „Insgesamt war das Spiel vom Kampf geprägt“, resümiert Bösch. „Über die gesamte Spielzeit betrachtet, geht das Unentschieden aber in Ordnung. Wir werden jetzt schauen müssen, was der Punkt wert ist.“ Nachdem Harsefeld seine Partie gegen Treubund gewann, sind die beiden Landkreis-Rivalen wieder gleich auf. In der nächsten Woche tritt die Bösch-Elf gegen die D/A-Reserve an. Nächstes Spiel: A/O – D/A II (So., 3. April, 15 Uhr)
SV Drochtersen/Assel II – FC Verden 3:1. Eben diese D/A-Reserve hat gegen einen der ganz großen Aufstiegsaspiranten ein Ausrufezeichen gesetzt. „Wir hatten einen klaren Matchplan und der ist richtig gut aufgegangen“, sagte Trainer Benjamin Zielke nach dem Sieg gegen den FC Verden. Details werde er aber nicht preisgeben, so Zielke lachend, schließlich kommt es noch zu einem Rückspiel. Nur so viel: Die Drochterser haben sich genau überlegt, wie sie den hoch pressenden Favoriten bespielen könnten. Beim Warmmachen hatte Zielke noch seine Zweifel, ob seine Mannschaft „auf der Höhe ist“. Dann waren die Spieler aber auf den Punkt fokussiert. „Das war eine mannschaftlich geschlossene und hervorragende Leistung.“ Der absolute Wille sei auch bei den Toren entscheidend gewesen. „Jetzt erwartet uns mit A/O eine sehr gute Truppe. Wir werden aber wieder bereit sein“, so Zielke. Tore: 1:0 (30. FE) Rusch, 2:0 (55.) Quell, 2:1 (81.) Winter, 3:1 (88.) Reichardt. Nächstes Spiel: A/O – D/A II (So., 3. April, 15 Uhr).
TuS Harsefeld – MTV Treubund Lüneburg 4:2. An der Körpersprache der Harsefelder war von Beginn an spürbar, dass sie eine Reaktion auf die 0:3-Niederlage im Derby bei A/O zeigen wollten. „Wir wollten was gut machen“, betonte TuS-Coach Julian Geils, der seinen Schützlingen Lautstärke und hohe Motivation attestierte. Die Harsefelder arbeiteten sich Stück für Stück in das Spiel, doch spielten im Schlussdrittel ein ums andere Mal zu umständlich. Im zweiten Durchgang waren es dann Maximilian Schulwitz (55.) und Winterneuzugang Florian Nagel mit seinem Tor-Debüt (58.), die den Knoten lösten und nach ansehnlichen Spielzügen vollstreckten.
Dass in diesem Modus nur Spitzenteams aufeinandertreffen, bekamen die Harsefelder dann von den Lüneburgern kompromisslos zu spüren. Noch schneller als sich der TuS seine Führung erspielte, glich Treubund durch Jannik Braun (73.) und Nino Pinnow-Karus wieder aus (74.).
Für den ersten Sieg in der Aufstiegsrunde war es dann entscheidend, dass Tobias Böttcher mit einem schönen Schlenzer ins lange Eck die passende Antwort lieferte (76.). Kurz vor Schluss machte Manuel Detje (83.), der aus dem Gewühl heraus traf, den Deckel drauf. „Der Sieg war vor allem für den Kopf total wichtig“, sagt Geils, der unter der Woche mit seinem Team vor allem die Art und Weise der Derby-Niederlage aufarbeitete. „Das war heute ein klares Zeichen. Ich finde, dass wir verdient gewonnen haben, weil wir schon in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft waren.“ Tore: 1:0 (55.) Schulwitz, 2:0 (58.) Nagel, 2:1 (73.) Braun, 2:2 (74.) Pinnow-Karus, 3:2 (76.) Böttcher, 4:2 (83.) Detje. Nächstes Spiel: TSV Etelsen – Harsefeld (So., 3. April, 15 Uhr)
TSV Elstorf – TSV Etelsen 0:2. Der TSV Elstorf hatte sich im „Kellerduell“ der Meisterrunde mehr ausgerechnet, um sich im direkten Duell mit dem TSV Etelsen für den siebten Platz in Position zu bringen. Die Elstorfer mussten einmal mehr auf einige Spieler verzichten, andere kamen gerade erst aus einer Covid-Pause zurück. Und dennoch hätte die Partie auch eine andere Richtung einschlagen können. In einer ausgeglichenen ersten Halbzeit boten sich beiden Kontrahenten gute Möglichkeiten. Elstorf-Schlussmann Pascal Wölk parierte zwei Mal gut, seine Teamkollegen bekamen seinen Pendant Benjamin Skupin auf der anderen Seite aber ebenfalls nicht überwunden.
Nach dem Seitenwechsel bedienten sich die Gäste dann einer Standardsituation, um durch Christopher Petzold in Front zu gehen (54.). Nur sieben Zeigerumdrehungen später legte Bastian Reiners nach einem Konter nach (61.).
„In der Schlussphase waren dann beide Mannschaften platt und das Spiel war entschieden“, resümiert Elstorf-Trainer Hartmut Mattfeldt. „Etelsen hat uns ein paar Jahre Landesliga voraus, was wir vor allem körperlich und von der Cleverness zu spüren bekommen. Wir wollten heute punkten, sind traurig, dass es nicht geklappt hat. Nun liegen noch sechs Spiele vor uns, mindestens einen Gegner wollen wir im Aufstiegsrennen auf jeden Fall noch ärgern.“ Tore: 0:1 (54.) Petzold, 0:2 (61.) Reiners. Nächstes Spiel: FC Verden – Elstorf (So., 3. April, 15 Uhr).
Quelle: Stader Tageblatt