Die Spitze des Niedersächsischen Fußballverbandes (NFV) und die Kreisvorsitzenden als Vertreter der Vereine an der Basis haben die Entscheidung über eine Fortsetzung oder einen Abbruch der Fußballsaison von der Oberliga bis runter in die Kreisklassen vertagt.
Bei einer Videokonferenz am Freitag erzielten die Funktionäre keine Einigung.
Niedersachsens Fußballvereine haben sich dabei mehrheitlich für einen Abbruch der derzeit wegen der Corona-Pandemie unterbrochenen Spielzeit 2019/20 ausgesprochen. Dies ergab eine Umfrage, die von Sonnabend bis Mittwoch in allen 33 NFV-Kreisen vorgenommen wurde, schreibt der NFV in einer Presseerklärung. Von den rund 2600 Vereinen gaben 1649 ihre Stimme ab. Davon votierten 448 für den Vorschlag des NFV-Verbandsvorstandes, die Saison – soweit es die staatlichen Verfügungen zulassen – ab dem Zeitraum 15. August bis 1. September fortzusetzen. 1119 Klubs sprachen sich dagegen aus, 83 Klubs enthielten sich. Der Kreis Stade votierte mehrheitlich für einen Abbruch der Saison. NFV-Spitze und die Mehrheit der Fußballbasis sind also verschiedener Meinung.
Vereine haben sehr unterschiedliche Meinungen
„Ich danke allen Vorstandskollegen und Vereinen für das in dem engen Zeitfenster erhobene Meinungsbild. Es gehört zur gegenseitigen Wertschätzung, unterschiedliche Interessen und Standpunkte auszutauschen und zu respektieren“, erklärte NFV-Präsident Günter Distelrath, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Die Erfahrungen, Eindrücke und Aussagen, die die Kreisvorsitzenden im direkten Austausch mit ihren Vereinen gesammelt haben, sowie die direkt in der Barsinghäuser NFV-Verwaltung eingegangenen Meinungen waren Gegenstand der telefonischen Verbandsvorstandssitzung am Freitag. Dabei habe sich gezeigt, dass bei den Vereinen ein sehr heterogenes Meinungsbild mit einer Vielzahl von Vorschlägen und Szenarien vorherrscht. „Diese werden wir jetzt sortieren, intensiv erörtern und zu einer überschaubaren Anzahl von konkreten Vorschlägen zusammenfassen“, erklärte Distelrath.
Dabei würde sich der Verband weiterhin an den behördlichen Entscheidungen orientieren. „Wir müssen sehen, welche Anordnungen für Niedersachsen wirksam werden. Diese berücksichtigen wir natürlich bei unseren Überlegungen“, sagte der NFV-Präsident. Der NFV-Verbandsvorstand werde sich am nächsten Dienstag zu einem erneuten Austausch treffen, um über die weitere Vorgehensweise zu beraten.
Quelle: Stader Tageblatt