Beim eigenen Hallenturnier hat sich die U13 des VfL Güldenstern Stade gleich doppelt teuer verkauft.

„Wie sehen Sieger aus?“ Ingo Dammann versucht seine U13 für das Siegerfoto zum Jubeln zu animieren. Als Team Weiß und Team Blau wirkten seine Schützlinge zweifach beim eigenen Hallenturnier mit. Obwohl es am Ende das Team Weiß ist, das im Finale Concordia Hamburg schlägt, darf Team Blau mit aufs Siegerfoto. „Sie haben es sich verdient“, sagt Dammann. Zu den Teilnehmern am Samstagmorgen gehören neben dem TV Oyten, Rot-Weiß Scheeßel und der JSG Auetal/Brakel Größen aus dem Hamburger Fußball: Victoria Hamburg, Concordia Hamburg und allen voran der Hamburger Sport-Verein. Der landet in Stade aber nur auf dem dritten Platz. Auf dem Kunstrasen entzaubert das Team Blau des VfL Güldenstern Stade in der Gruppenphase sogar den HSV und stiehlt ihm mit einem 1:0 den Gruppensieg. Im Spiel um Platz drei gibt es die Revanche der Hamburger. „Wir können da sehr gut mithalten“, befindet Dammann. Sicher ist, dass der VfL Güldenstern Stade gut für die Zukunft gerüstet ist.

Wie Ingo Dammann beim VfL Güldenstern Stade den Nachwuchs fördert

Dass die besten Trainer in den jüngsten Jahrgängen für die Basis einer guten Ausbildung sorgen sollen, darüber wird im Fußball schon lange doziert. Diese Wunschlösung bleibt aber größtenteils theoretischer Natur. Auch Ingo Dammann, der A-Lizenztrainer, sagt: „Es war nie mein Anreiz, eine U7 zu trainieren.“ Dadurch aber, dass seine heute elfjährigen Zwillinge Jarne und Jesper beim VfL Güldenstern Stade mit dem Fußballspielen begannen, hatte der 51-jährige Lizenztrainer seinen Anreiz – und eine „Herausforderung“, wie er amüsiert sagt.

„Meine Lizenzen konnte ich erst mal beiseitelegen“, sagt Dammann. Bei den Kleinsten gehe es vornehmlich darum, den Spaß zu vermitteln und hochzuhalten. „Und man muss die Hummeln, die da rum fliegen, immer wieder einfangen. Auch das Schnürsenkelschnüren ist immer Thema“, sagt Dammann.

Einst Trainer beim HSV

Ingo Dammann war von 1999 bis 2007 Juniorentrainer beim Hamburger SV. Er trainierte die B- und A-Jugendbundesliga und übernahm zweimal interimsweise die U23 in der seinerzeit noch drittklassigen Regionalliga. In der B-Jugend hatte Dammann unter anderem Alexander Meier und in der U23 Eric Maxim Choupo-Moting als Spieler. Von 2009 bis 2011 trainierte er die Landesligamannschaft des VfL Stade. Das war’s – vorerst.

Ein paar Jahre später kamen dann die Zwillinge ins Spiel und Papa Dammann fühlte sich wieder als Trainer gefragt.

Besondere Konstellation

Die Stader Nachwuchsmannschaft profitiert natürlich von dem erfahrenen Trainer. „Das ist ein sehr talentierter Jahrgang“, sagt Dammann, die Hälfte der Mannschaft ist in der Stützpunkt-Auswahl. Die eigenen Söhne zu trainieren und deren Talent zu fördern, ist dabei beizeiten herausfordernd. „Manchmal wird man ein wenig mehr angemeckert“, sagt Jarne. Der Papa bestätigt das. Bei den eigenen Söhnen lege er einen anderen Maßstab an. „Ich möchte sie nicht bevorteilen und bin manchmal strenger.“ Es sei schwierig, den Papa und den Trainer immer auseinanderzuhalten, so Dammann.

Das Turnier im Zuge des dreitägigen Hallenfußball-Events organisierte Dammann für den Nachwuchs. Er holte Spieler aus der zweiten U12 dazu und stellte zwei Turniermannschaften. „Alle sollten ihre Spielanteile haben und es wurde nicht nach dem Leistungsgedanken ein Team zusammengestellt“, sagt Dammann. Den Turniersieger TB Lüneburg habe seine Mannschaft auf dem Feld bei einem Vergleich zuletzt 3:0 besiegt. Beim Turnier sollten aber alle Spaß haben. „Ich hätte gerne gewonnen“, sagt Jarne, aber mit dem dritten Platz war er auch zufrieden.

 

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