In der Fußball-Kreisliga Stade wird es nach der Winterpause einen spannenden Titelkampf geben, in dem der Vizemeister starke Konkurrenz hat. Der Abstiegskampf hat sich ebenso zugespitzt. Ein Querschnitt des bisherigen Saisonverlaufs.

Der amtierende Vizemeister

Der Deinster SV spielte eine überragende Vorsaison, wurde aber mit 101 geschossenen Toren und mit 75 von maximal 84 möglichen Punkten nur Zweiter. A/O II stieg bekanntlich aufgrund der besseren Tordifferenz als Meister auf – obwohl die Deinster beide direkten Duelle gewonnen hatten. Nun sagt Trainer Filippo Callerame nach 16 Saisonspielen: „Wir haben ein Déjà-vu-Erlebnis.“

Aktuell steht der Deinster SV punktgleich mit dem TuS Harsefeld II auf dem zweiten Platz. Die Zweitvertretung des Landesligisten habe mit ihren Möglichkeiten bezüglich der einsetzbaren Spieler Vorteile, so Callerame. „Der TuS ärgert uns.“ Im Titelkampf dürfe aber der TSV Wiepenkathen nicht vergessen werden. „Ich erwarte einen Dreikampf bis zum Ende.“

Der DSV-Trainer ist stolz auf die abermalige „Wahnsinnssaison“ seiner Mannschaft, die allen Widerständen (schlechte Vorbereitung, Stotterstart und „zuletzt auf dem Zahnfleisch gegangen“, so Callerame) trotzt. Die Deinster haben nach der Winterpause ein starkes Auftaktprogramm. „Wer gut aus den Startlöchern kommt, der macht es“, sagt Callerame.

Der formstarke Torjäger

Tim Hinrichs will wie in der vergangenen Saison wieder Torschützenkönig werden. Erst recht, weil es nach dieser Saison erstmals die vom TAGEBLATT und der Volksbank Stade-Cuxhaven vergebene Torjägerkanone gibt. Mit 26 bisher erzielten Treffern ist Hinrichs auf dem besten Wege.

Dabei hatte er anfangs Ladehemmungen nach seinem Wechsel vom VfL Güldenstern Stade II zum TSV Wiepenkathen. Und auch der Bezirksliga-Absteiger suchte seine Form. Dann aber starteten die Wiepenkathener durch. Als derzeit Tabellendritter hat der TSV sechs Punkte Rückstand. „Aber oben spielen noch alle gegeneinander und wir haben noch die direkten Duelle“, sagt Hinrichs.

Er hofft, dass der TSV „den Flow“ nach der Winterpause fortsetzen kann und macht sich berechtigte Titelhoffnungen. Seine verjüngte Ex-Mannschaft VfL Güldenstern II, die theoretisch auch noch in den Titelkampf eingreifen könnte, findet Hinrichs „überraschend stark“.

Der starke Aufsteiger

Der TuS Jork ist fulminant in die Saison gestartet. Die Aufstiegseuphorie habe den TuS getragen, so Trainer Heinrich Detje. Er ist „mehr als zufrieden“. Der einstellige Tabellenplatz (7.) müsse aber bestätigt werden. Im letzten Drittel der bisherigen Saison habe sich „ein bisschen Genügsamkeit“, so Detje, im Team breitgemacht, hinzu kamen Langzeitverletzte in der Defensive und Undiszipliniertheiten. „Es ist mein Job, das zu ändern, und ich bin hoffnungsvoll vor dem Wiedereinstieg.“ Im Titelkampf sieht er den TuS Harsefeld II vorn, findet aber auch Wiepenkathen „sehr stark“.

Die wieder Mitspielenden

Der FSV Bliedersdorf/Nottensdorf gehörte zu den Enttäuschungen der vergangenen Saison. „Alle waren unzufrieden, da kommt man in einen Abwärtsstrudel“, sagt Trainer Rainer Rambow, der vor dieser Saison beim FSV übernahm. Nach einer miserablen Vorbereitung startete der FSV mit „zwei Hammer-Niederlagen“ gegen Deinste und Wiepenkathen.

Dann bestätigte die Mannschaft mehr und mehr die Trainingsinhalte auf dem Platz und belohnte sich mit den Leistungen. „Wir haben mehr Konkurrenzkampf und eine bessere Trainingsbeteiligung“, begründet Rambow die zufriedenstellende Punkteausbeute (28) und Platz 6. So soll es weiter gehen. Im Titelkampf ist er „fußballerisch beeindruckt“ von Harsefeld. „So leid es mir für Deinste tut“, so Rambow, er glaubt, dass der TuS aufsteigt.

Die Gratwanderer

Der MTV Himmelpforten war eine positive Überraschung in der vergangenen Saison. Trainer Jan Samland wollte nach 39 erreichten Punkten nun die 40er-Marke knacken. Doch der MTV steckt mit bisher 15 Pünktchen im Abstiegskampf. Das mache natürlich unzufrieden, sagt Samland. Dass der MTV gegen die Abstiegskandidaten Mu/Ku II, Hagen und Lühe verloren hat, „darf nicht passieren“, so Samland.

Und dennoch: „Ich bin mit der fußballerischen Entwicklung zufrieden.“ Der MTV hat nur zwei Spiele mit einem Zwei-Tore-Unterschied verloren. „Wie wir die meisten Spiele gestalten, macht mir Mut“, sagt Samland. Es kränkelt aber am Toreschießen. „Der Mannschaft muss bewusst sein, dass wir punkten müssen und dafür braucht es die richtige Einstellung über die gesamten 90 Minuten“, sagt Samland. Die Konkurrenz kann Abstiegskampf.

Die Negativrekorde bleiben

D/A IV steckt voll im Abstiegskampf. Trainer Gunnar Ziche sagt aber sehr deutlich: „Es wird aufwärts gehen.“ Er setzt darauf, dass durch neue Spieler und zurückkehrende Langzeitverletzte wieder ein Teamgerüst entsteht.  „Unser Verletzungspech in den letzten zwei Jahren hätten andere Mannschaften nicht überlebt“, sagt Samland. Ersatzspieler der Sechsten mussten aushelfen. 70 eingesetzte Spieler und 101 Gegentore waren schon in der vergangenen Saison Negativrekorde. Nun steht der derzeit Vorletzte schon wieder bei 46 eingesetzten Spielern und hat schon 80 (!) Gegentore kassiert.

Quelle: Stader Tageblatt / von Jan Bröhan

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