Auf Landkreisebene wird jetzt abgewartet, was das Land Niedersachsen von den Bundesempfehlungen letztlich konkret umsetzt. „Bis zum 28. März gilt vorerst die alte Verordnung“, sagt Dezernentin Susanne Brahmst. Zum jetzigen Stand könne sie nicht abwägen, ob beispielsweise das Fußballtraining für Kinder bis 14 Jahre ab nächster Woche noch möglich sein wird. Seit dem 8. März war es den Fußballvereinen wieder möglich, ihre Nachwuchsspieler bis 14 Jahren zu trainieren. Einzige Vorgabe war, dass es sich dabei um nicht wechselnde Gruppen von 20 Kindern handelt. Diese Gruppen dürfen bis jetzt unter freiem Himmel kontaktlosen Sport betreiben. Wie wichtig dieser Schritt für die Kinder nach langer Isolierung war/ist, ist eindeutig. Ob diese Freiheit Bestand haben kann, bleibt abzuwarten.
Auch ob Fußballmannschaften wie der Bezirksligist TSV Eintracht Immenbeck mit ihrem genehmigten Hygienekonzept weiter trainieren dürfen, wird sich zeigen, wenn die Verordnung auf Landesebene vorliegt. Diese Vereinskonzepte, wie sie von einigen unterklassigen Fußballmannschaften genutzt werden, basieren allerdings auf kontaktlosem Training in verschiedenen Zweier-Gruppen. Die Spieler dürfen vor und nach dem Training keine Gruppen bilden.
Die Fußballer hofften bis zur jetzigen Entwicklung, dass ab nächster Woche Kontaktsport mit tagesaktuellen Schnelltests möglich ist. Ab dem 5. April sollte nach alter Verordnung in Niedersachsen Kontaktsport ohne Tests und in vollen Gruppen möglich werden – ab einer Inzidenz von 100 oder weniger. Damit planten auch die Verbände.
Zumindest die Hinrunde soll beendet werden
Das ist nun Vergangenheit, und der leichte Optimismus der innerhalb des Niedersächsischen Fußball-Verbandes (NFV) herrschte – auch aufgrund einer kürzlich entschiedenen Saisonverlängerung bis maximal zum 21. Juli – weicht der Erkenntnis, dass die Wahrscheinlichkeit eines Abbruchs, wie beispielsweise schon lange beim Hamburger Verband entschieden, groß ist.
Der NFV-Kreis Stade hatte erst Anfang des Monats begonnen, seine Fußballvereine über die Wünsche und Möglichkeiten einer Saisonfortsetzung zu befragen. Die Tendenz, so Spielausschuss-Vorsitzender Helmut Willuhn seinerzeit, gehe klar in eine Richtung: Die Teams ab der Kreisliga bis in die Kreisklassen wollen zumindest die Hinrunde der unterbrochenen Saison beenden. Optimistisch liebäugelte man mit einem Re-Start Mitte April. Dann sollten die Hinrunden beendet werden und dann sollte das abschließende Tabellenbild auch die Auf- und Abstiegsfragen beantworten. So ginge es in die Saison 2021/22 mit neuen Ligaeinteilungen. „Nun haben wir einen noch engeren Zeitplan und es wird immer schwieriger, die Saison zu beenden“, sagt Willuhn. Auf Kreisebene sei geplant gewesen, den Teams eine dreiwöchige Vorbereitung zu garantieren. Stand jetzt wäre dann erst Mitte Mai wieder ein Spielbetrieb möglich. Der NFV-Kreis Stade wollte zudem die Saison regulär bis zum 30. Juni beendet haben und von der möglichen Verlängerung keinen Gebrauch machen. Konkretes kann Willuhn ab Mittwoch sagen, nachdem der Vorstand am Dienstagabend getagt hat.
Die Verbände haben verschiedene Szenarien in der Schublade
Jürgen Stebani ist im Spielausschuss des Niedersächsischen wie Norddeutschen Fußball-Verbandes, zuständig für die Regionalliga Nord wie auch die Landesliga Lüneburg. Gerade in der vierthöchsten Spielklasse wäre eine Saisonfortsetzung wichtig. Stebani widerstrebt es aufgrund „seines Naturells“ sagen zu müssen, dass es einmal mehr nichts Konkretes gibt. „Wir taumeln einem Abbruch entgegen“, sagt er, „mit jedem Tag schwinden die Chancen.“ Die Verbände haben verschiedene Szenarien in der Schublade. Die Mehrheit der Vereine wünsche sich eine sportliche Lösung. „Aber wir sind komplett abhängig von den politischen Verfügungslagen“, sagt Stebani. Diese müssten jetzt abgewartet werden. In der Regionalliga Nord ist die Situation besonders vertrackt, da vier Bundesländer mitmischen. Dass es seit Monaten keine Planungssicherheit gibt, wurmt Stebani persönlich und für die Vereine tue es ihm leid. „Ich möchte am liebsten schnell Fakten schaffen.“ Es gilt, abzuwarten.
Quelle: Stader Tageblatt