Die Fußballer der SV Ahlerstedt/Ottendorf haben das Landesliga-Derby gegen den VfL Güldenstern Stade deutlich mit 5:0 gewonnen. Bereits nach 58 Sekunden brachte Niklas Nissen mit dem 1:0 die Gastgeber auf die Siegerstraße.
Nach nicht einmal einer Minute flog die erste Flanke in den Strafraum des VfL. Ahlerstedts Süleyman-Can Yaman nahm den Ball volley aus der Luft. Stades Torwart Micha Feldtmann parierte den Ball genau wie den Nachschuss von Yaman. Beide Male konnte er den Ball jedoch nur abklatschen lassen. Beim dritten Versuch scheiterte Yaman an einem Verteidiger auf der Torlinie, ehe Niklas Nissen den Ball im Nachsetzen über die Linie brachte. Der Treffer spielte der Spielvereinigung bei strömendem Regen in die Karten. „Wenn wir führen, muss der Gegner kommen“, sagte A/O-Trainer Malte Bösch, „wir wussten, dass Stade Probleme im Spielaufbau hat.“
Dass Bösch mit der Aussage richtig liegt, zeigte sich im weiteren Spielverlauf. Die Gäste hatten in der Folge zwar mehr Ballbesitz, doch Torgefahr strahlten sie nicht aus. „Bei Ballbesitz sind wir nicht in die letzte Zone gekommen“, sagte VfL-Coach Dirk Dammann. Stattdessen ging es nach Ballverlust immer wieder blitzschnell in Richtung Stader Tor. Die besten Möglichkeiten boten sich Ahlerstedts Martin Sattler, der zunächst mit einem Flachschuss (9.) und später aus Spitzenwinkel (27.), nachdem er Malcolm Brunkhorst an der Außenlinie weglief, an Feldtmann scheiterte. Sekunden nach Sattlers Chance traf Jannes Wulff zudem die Latte des VfL-Tores. Doch es dauerte bis zur 37. Minute, ehe A/O unter Mithilfe des VfL auf 2:0 erhöhte. Einen Querpass von Luca Wendlandt fing Jannes Wulff ab, der freien Weg auf das Stader Tor hatte. Und auch Feldtmann machte beim Schuss keine gute Figur.
Vorentscheidung schon vor der Halbzeit
Ahlerstedt ließ auch nach dem 2:0 nicht locker. Corvin Höft verzog knapp mit einem artistischen Seitfallzieher (40.). Zwei Minuten später bekam wieder Martin Sattler auf der rechten Seite den Ball. Er setzte sich gegen Fabio Dammann durch und vollstreckte zum 3:0. Damit war die Partie so gut wie entschieden. „Wir haben Ahlerstedt beim zweiten und dritten Tor eingeladen“, sagte Dammann. Besser gelaunt war Ahlerstedts Coach. „Wenn wir den Ball hatten, hatte alles Hand und Fuß“, sagte Bösch. Vom VfL war bis hierhin nichts zu sehen. Beinahe bezeichnend für den schwachen Auftritt der Gäste war die beste Chance im gesamten Spiel. Philipp Aue, der nach dem 0:3 für Luca Wendlandt ins Spiel kam, missglückte eine Flanke aus dem Halbfeld. A/O-Schlussmann Jannis Trapp ließ sich aber nicht überraschen und klärte über die Latte zur Ecke.
Nach der Halbzeit verflachte das Spiel. Ahlerstedt war mit der Führung zufrieden und Stade fiel kein Mittel im Spiel nach vorne ein. Die erste nennenswerte Szene in Durchgang zwei ließ bis zur 64. Minute auf sich warten. Erneut eroberten die Gastgeber den Ball im Mittelfeld. Nachdem der Ball schon vertändelt schien, setzte Süleyman-Can Yaman erneut Jannes Wulff in Szene, der zum 4:0 traf. Spätestens mit diesem Tor war die Gegenwehr der Gäste gebrochen. Stattdessen wirkten die Stader frustriert. Sie kamen in den Zweikämpfen einen Schritt zu spät und leisteten sich vermeidbare Fouls.
Spielerische Highlights waren in der Schlussphase Mangelware. Den Schlusspunkt markierte Corvin Höft, der nach einer Ecke aus dem Gewühl zum 5:0 traf. Fünf Minuten später hatte er sogar das 6:0 auf dem Fuß. Doch bei einer Hereingabe von Niklas Stange kam er nicht richtig an den Ball und schoss über den Kasten. In der Abwehr ließ A/O bis zum Schlusspfiff keine ernsthafte Chance für Stade zu. „Ich bin mit der Viererkette sehr zufrieden. Die hat in der Luft alle Zweikämpfe gewonnen“, sagte Bösch, „ein Spieler wie Pascal Voigt muss erstmal 90 Minuten ausgeschaltet werden.“ Dirk Dammann zeigte sich hingegen vom Auftritt seines Teams enttäuscht. „Wir haben uns zu viele individuelle Fehler geleistet und hatten nie eine Bindung zum Spiel“, sagt Dammann, „aber ich verliere lieber einmal ordentlich als jede Woche knapp.“
Misslungene Rückkehr
Eine schönere Rückkehr an die alte Wirkungsstätte hätte sich auch Luca Werth gewünscht. Der Stader trug bis 2016 das Trikot von A/O. „Das war von allen Spielern nicht ausreichend. Wir wollten lange die Null halten und über Konter Nadelstiche setzen“, sagte Werth, „doch das hat A/O von Beginn effizient gemacht. Deswegen haben wir in der Höhe verdient verloren.“