LANDKREIS. In den Fußball-Kreispokalendspielen der U17 und U19 haben sich nicht die favorisiertebn Kreisligameister durchgesetzt. Dafür jubelten die zweite U17-Mannschaft des VfL Güldenstern Stade und die U19 der JSG Himmelpforten/Hammah.
Obligatorische Jubelszene: JSG-Kapitän Maximilian Wiede hebt den Kreispokal in die Luft und seine Mitspieler schmeißen die Arme hinterher. Die U19 von Himmelpforten/Hammah schaffte die Überraschung gegen den favorisierten Kreisligameister VSV Hedendorf/Neukloster. Foto Bröhan
Stefan Wehber und Felix Matheke hatten „so eine Vorahnung“, wie die beiden Fußballtrainer es ausdrückten und trafen daraufhin eine mutige Entscheidung. Sie sollten richtig liegen: Ihre U 19 der JSG Himmelpforten/Hammah hat den Kreispokal gegen Kreisligameister VSV Hedendorf/Neukloster gewonnen. Auch die U 17 des VfL Güldenstern Stade bestätigte als Pokalsieger das „gute Gefühl“ ihres Trainers
„Wir haben einfach eine geile Rückrunde gespielt“, sagte JSG-Trainer Felix Matheke nach dem Kreispokalsieg gegen den Favoriten und Gastgeber VSV Hedendorf/Neukloster. Daher hatten er und sein Trainerkollege Stefan Wehber diese „Vorahnung“ und ließen im guten Gefühl der Siegesgewissheit Kreispokalsieger-T-Shirts anfertigen. Diese Entscheidung darf durchaus als mutig bezeichnet werden. Zwar hatte die U19 der JSG Himmelpforten/Hammah in der Kreisliga die zweitbeste Rückrunde gespielt mit sechs Siegen, zwei Unentschieden und nur einer Niederlage und sich dadurch vom letzten Platz der Hinrunde auf Platz fünf geschossen – doch der Gegner im Endspiel war Kreismeister VSV Hedendorf/Neukloster. Die Hedendorfer hatten die Saison dominiert, wurden mit 18 Punkten Vorsprung Erster und waren eben auch die beste Mannschaft der Rückrunde mit sieben Siegen und zwei Unentschieden. Zudem waren die VSV Gastgeber der Pokalendspiele. „Eigentlich sollten wir gewinnen, wenn alles normal läuft“, sagte Johann Stobbe vor dem Spiel. Der Fußball-Obmann der VSV betreute zusammen mit seinem Sohn Arne Stobbe die U 19, die sich nach dieser Saison auf die Herrenmannschaften aufteilen wird.
Nach fünf Minuten Doppelaluminium
Es sollte anders kommen. Dabei begann das Spiel wie erwartet. Schon nach fünf Minuten erbebte das JSG-Gehäuse, nachdem Justin Barke erst den Pfosten traf und Nick Unruh mit dem Nachschuss die Latte. Nur drei Minuten später erzielte Yannic Burandt die 1:0-Führung (8.). Der Kreismeister schien seiner Favoritenrolle gerecht zu werden. Doch ein Foulelfmeter brachte die JSG wieder ins Spiel. VSV-Torhüter Lukas Mahnke parierte den Schuss von Maximilian Wiede – fast, der Ball zitterte sich von der Torwarthand doch noch ins Tor (15.). Mahnke wurde wenig später dann zum Unglücksraben des Spiels: Als letzter Mann sah er einen JSG-Angriff auf sich zurollen, seine Hand zuckte reflexartig zum Ball, er stand aber einen Meter vorm Strafraum. Der Torhüter sah die Rote Karte. Den anschließenden Freistoß nutzte Marvin Henne zur 2:1-Führung (35.).
In der zweiten Halbzeit hatten die Hedendorfer genügend Chancen, das Spiel noch zu drehen. Doch die JSG konterte und Jonas Fuchs traf mit Übersicht zum 3:1-Siegtreffer (67.). VSV-Trainer Arne Stobbe sagte nach der Niederlage, dass seine Mannschaft hätte ewig weiterspielen können, sie hätte kein Tor mehr erzielt. „Die JSG war genau in diesem einen Punkt überlegen, sie hat ihre Chancen genutzt“, so Stobbe. Ansonsten hätten die VSV auch in Unterzahl besser gespielt.
Die Spieler der JSG Himmelpforten/Hammah hatten da schon ihre Kreispokalsieger-T-Shirts übergestreift und feierten hüpfend den Erfolg. „Heute wird noch ordentlich gefeiert“, sagte Trainer Felix Matheke und lächelte vergnügt.
Auch im Endspiel der U17 wurde das „gute Gefühl“ von Trainer Martin Bube bestätigt. Die zweite U 17-Mannschaft des VfL Güldenstern Stade setzte sich im Endspiel gegen den Kreisligameister TuSV Bützfleth mit 4:2 durch. Das Spiel war ebenso wie das U 19-Finale beste Unterhaltung und geprägt von vielen Aktionen auf beiden Seiten.
Die Stader gingen durch Tom Hammann und Erik Petz mit 2:0 (11. und 37.) in Führung. Nach der Pause sorgten Mirhan Bor und Daniel Henn mit einem Doppelschlag für den 2:2-Ausgleich für die leicht favorisierten Bützflether (63. und 64.). Die Zuschauer stellten sich schon auf ein Elfmeterschießen ein. Die Bützflether Spieler vielleicht auch. Doch die Stader suchten die Entscheidung. Marvin Lucas Bartz und Danny Sperling trafen zum 4:2-Sieg (79. und 80.). „Ich war sehr zuversichtlich vor dem Endspiel“, sagte VfL-Trainer Bube nach dem Sieg. Seine Mannschaft habe während der Saison „viele dumme Spiele verloren“. Pokal sei aber was anderes.
Die zweite U17-Mannschaft des VfL Güldenstern Stade ist Kreispokalsieger. Foto Struwe