LANDKREIS. Die Meisterschaft in der Fußball-Bezirksliga Lüneburg 4 ist vor dem letzten Spieltag entschieden. Die SV Ahlerstedt/Ottendorf kehrt nach einer Saison zurück in die Landesliga – trotz einer Niederlage beim TV Langen.
Denn Verfolger ASC Cranz-Estebrügge patzte in seinem Heimspiel gegen die VSV Hedendorf/Neukloster ebenso. Damit bleibt es bei drei Punkten Differenz, das wesentlich bessere Torverhältnis ist aber wie ein vierter Punkt für A/O.
TV Langen – SV Ahlerstedt/Ottendorf 2:0
Als kurz nach 20 Uhr der Bus mit dem A/O-Trupp auf dem Parkplatz vom Schützenhof in Ahlerstedt fährt, ist der Jubel groß. Vor allem die Oberliga-Fußballerinnen haben schon geraume Zeit vorm Eingang Party gemacht und begrüßen ihre Herren, die neuen Bezirksliga-Meister gebührend. Die Spieler fallen und springen aus dem Bus, die meisten nur noch in Unterhose bekleidet und freudetrunken mit einem Getränk in der Hand. Gesanglich ist der Bezirksmeister der „neue Deutsche Meister“. Alles wippt, tanzt, es wird sich umarmt, Arme und Getränke fliegen durch die Luft. „Forza A/O“.
Trainer Stefan Buchholz sagt, es sei ein komisches Gefühl, verloren zu haben und nun trotzdem die Meisterschaft feiern zu können. Dass der Titel aber verdient ist, sei klar. Und für die Ahlerstedter nach dem Abstieg aus der Landesliga auch eine Genugtuung – zumal, wie es Vorsitzender Thorsten Meyer nochmals betonte: „Uns hatte es keiner zugetraut.“
In Langen hat der Tabellenführer das Spiel gemacht – nur: das Tor wollte nicht fallen. Letztlich egal. A/O ist ein verdienter Meister. Vor allem: Nach dieser umkämpften Saison stellt der sofortige Landesliga-Rückkehrer die Mannschaft aus der Bezirksliga, die es am ehesten schaffen dürfte, in der Landesliga mit ihren fünf Absteigern zu bestehen. Die junge Mannschaft hat in dieser Saison schon von ihrer Erfahrung aus der vorangegangenen Abstiegssaison profitiert. Zugänge beleben die Konkurrenz. Mit Malte Bösch übernimmt ein Trainer, der schon jetzt eng an der Mannschaft ist.
Aber das ist Zukunftsmusik. Am letzten Spieltag wird im Auetal-Stadion kräftig weitergefeiert. Tore: 1:0 (81.) Brandes, 2:0 (90.) Schulz.
ASC Cranz-Estebrügge – VSV Hedendorf/Neukloster 1:2
Selbst bei einem Sieg des Tabellenzweiten wäre die Meisterschaft für den ASC nur in der Theorie machbar geblieben. Das sieht auch Trainer Thomas Brokelmann so, der in A/O den verdienten Meister sieht und der Mannschaft auch die besseren Chancen in der Landesliga zugesteht. Der ASC muss am letzten Spieltag zum VfL Güldenstern Stade, A/O hat als Gastgeber wesentlich leichteres Spiel gegen Bokel. „Es war erschreckend, was wir heute abgeliefert haben“, sagte Brokelmann nach der Niederlage. Damit war alles gesagt. Seine Kommentare während der 90 Minuten schilderten das Versagen des ASC: „Ihr steht“, „Ihr geht nur spazieren“ oder „Nur der mit Ball bewegt sich“. Ein nicht gegebener Elfmeter für Daniel Schröder und der Fallrückzieher von Pascal von Loh an die Latte waren die einzigen ASC-Höhepunkte. „Mit so einer Leistung hätten wir in der Landesliga mindestens zehn Treffer kassiert“, sagte Brokelmann und zog so auch einen Schlussstrich unter der Aufstiegsdiskussion.
Jan-Hendrik Scheppeit und Mirco Detje hätten den Sieg lange klar machen können, beide vergaben innerhalb von zehn Minuten in Hälfte zwei jeweils zwei Großchancen. Alexander White machte kurz vor Schluss nach einer Scheppeit-Vorlage alles klar. „Wir haben viel zu viele Chancen liegen gelassen, aber natürlich verdient gewonnen“, sagte VSV-Trainer Jörg Steffens.
Kurios: Der ASC hatte seine letzte Niederlage am 13. November kassiert. Und die Hedendorfer schafften am selben Tag ihren bis hierhin letzten Auswärtserfolg. Tore: 0:1 (27.) Scheppeit, 0:2 (88.) White, 1:2 (89.) H. Stahmer.
TSV Stotel – TSV Eintracht Immenbeck 1:2
Mit diesem Auswärtserfolg ist die Eintracht wieder im Rennen um den Klassenerhalt. Zwei „Leihgaben“ machten den Sieg möglich: der reaktivierte Oldie Michael Rump traf per Elfmeter, der aus der zweiten Mannschaft kommende Jannes Kruse sorgte mit sehenswertem Knaller für das 2:1. „Wir hatten nicht unbedingt damit gerechnet, dass der letzte Spieltag noch interessant wird – jetzt ist Hochspannung angesagt“, so Trainer Volker Wiede. Tore: 0:1 (20., FE) Rump, 1:1 (37.) Konan, 1:2 (83.) Kruse. Gelb-Rot: Böttcher (90., Immenbeck), Avdijay (90. Stotel).
FC Wanna/Lüdingworth – VfL Güldenstern Stade 0:6
Zu einer runden Sache wurde der Stader Auftritt bei Wanna/Lüdingworth. Das 6:0 entsprach dem Spielverlauf, den der Gast nach Belieben beherrschte. Lob für den erfreulichen Auftritt gab es von Teammanager Dirk Dammann: „Eine konzentrierte Leistung der gesamten Mannschaft, wobei uns vor allem das Zu-Null gefallen hat.“ Tore: 0:1 (28.) Voigt, 0:2 (33.) Peters, 0:3 (45.) Gök, 0:4 (50.) Voigt, 0:5 (69.) Peters, 0:6 (86.) Voigt. Gelb-Rot: (40., FC).
TSV Wiepenkathen – RW Cuxhaven 6:1
Zur Pause lag der TSV noch hinten, um dann nach intensiver Halbzeitansprache das Blatt zu wenden. Am Ende stand ein klarer Sieg, den Co-Trainer Frank Speer wie folgt kommentierte: „Wir sind schwer ins Spiel gekommen, aber im zweiten Durchgang war das eine enorm starke Vorstellung mit einem gerechten Ergebnis.“ Tore: 0:1 (16.) Buschbeck, 1:1 (50., FE) Cakar, 2:1 (67.) Spreckels, 3:1 (77.) Spreckels, 4:1 (79.) Berkholz, 5:1 (81.) Spreckels, 6:1 (82.) Deger.
FC Oste/Oldendorf – SV Drochtersen/Assel III 1:1
„Ich bin zufrieden, auch wenn wir den Ausgleich noch in der Nachspielzeit hinnehmen mussten“, so O/O-Trainer Matthias Quadt. D/A III war besonders in Halbzeit eins das bessere Team, holte sich in letzter Sekunde den verdienten Punkt. Gäste-Coach Dierk Kapke: „Die Mannschaft hat nie aufgesteckt und sich belohnt.“ Tore: 1:0 (75.) König, 1:1 (90.) N. Junge.
FC Land Wursten – FC Mulsum/Kutenholz 1:1
In einer eher schwachen Partie war deutlich zu spüren, dass beidseitig die Luft raus war. „Der Zeitpunkt unseres Ausgleichs war glücklich, über die 90 Minuten war Land Wursten das etwas stärkere Team“, so Mu/Ku-Trainer Robert Kneller. Tore: 1:0 (34.) Karo, 1:1 (90.) Schult. (jan/wn)
Quelle: Stader Tageblatt